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Der Garten wird zur Freiluftküche

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Nadine Luithardt wäscht den Salat, den sie gerade gepflückt hat.
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Idylle pur im Garten von Margarete Büttner in Steinheim.
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Sabine Baur ist stolz auf die Tomatenzöpfe.
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Der Spargel wird mit Blätterteig umwickelt.
Die Stimmung ist gut bei den 14 Kursteilnehmerinnen, die sich bei schönstem Maiwetter in Margarete Büttners Garten in Steinheim eingefunden haben. Es sind ausschließlich Frauen, die nicht nur neue Rezepte kennenlernen, sondern auch einen schönen Abend verbringen wollen. Die Gastgeberin stellt dafür ihren Garten samt Open-Air-Küche zur Verfügung, auch ihre Küche im Haus darf benutzt werden. „Ihr dürft alle Schubladen öffnen“, ermuntert Margarete Büttner ihre Gäste. Dass fremde Menschen mit ihrem Küchenequipment hantieren, sieht sie mit Gelassenheit. Ruhig beantwortet sie alle Fragen und hat genau im Blick, wann welche Speisen gegart werden sollen.

Ludwigsburg.  

Unterstützt wird Margarete Büttner von Helmut Brosi, einem Kochfreund. Der einzige Mann in dieser Runde hat bei den Vorbereitungen geholfen und ist an diesem Abend immer dann zur Stelle, wenn Not am Mann ist. Und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. So trägt er einen großen Kochtopf mit Kartoffeln nach draußen und stellt ihn auf den Gasherd. Er räumt aber auch das schmutzige Geschirr in die Spülmaschine und schleppt Stühle heran, wenn es an Sitzgelegenheiten fehlt.

 

Zur Begrüßung bekommt jeder Gast erst einmal einen erfrischenden Cocktail. Zu den Zutaten gehören frische Erdbeeren, Sirup von Grünem Tee und – je nach Geschmack – Sekt oder Selters. Gekrönt wird diese erfrischende Kreation von etwas Minze. Die stammt wie die anderen Kräuter, die an diesem Abend verwendet werden, aus dem Garten von Margarete Büttner. „Mir ist es wichtig, Produkte aus der Region zu verwenden“, sagt sie. Das fängt bei dem Sekt an und reicht über Spargel, Kartoffeln und Rhabarber bis eben zu den Kräutern. Nur der Lachs ist definitiv nicht im Neckar geangelt worden, sondern stammt aus fremden Gewässern.

 

Beim Gang durch den Garten erklärt die Gastgeberin, was sie anbaut. Das Gemüse und die Kräuter, die im Gewächshaus und im Hochbeet wachsen, lassen die Herzen der Hobbyköche höher schlagen. Ernten ist ausdrücklich erlaubt. Doch zunächst stellt Margarete Büttner die Gerichte vor, die an diesem Abend zubereitet werden sollen und verteilt die Blätter mit den Rezepten. Sie hat für diesen Kochabend unter freiem Himmel viele kleine sommerliche Gerichte ausgewählt, die sich relativ leicht zubereiten lassen und gut miteinander zu kombinieren sind.

 

Wenn die Spargelstangen in ein Mäntelchen aus Schinken oder Blättersteigstreifen gehüllt und im Backofen etwa zehn bis 15 Minuten lang gegart werden, dann ist das Sommerküche pur. Außerdem werden an diesem Abend drei verschiedene Chutneys zubereitet. Ob mit Minze, Spargel oder Rhabarber, sie sind etwas ganz Besonderes. Die Chutneys passen hervorragend zu dem Vitello, dem in feine Scheiben geschnittenen Kalbfleisch, und dem Tomatenbrot.

 

Als Hauptgericht gibt es Ofenspargel mit Lachs und neue Kartöffelchen. Zum Spargelsalat wird Avocadotatar kredezent. Das Dessert hat Margarete Büttner schon vorbereitet: Es gibt Basilikumeis, das von Joghurtvariationen mit Honig und Erdbeeren gekrönt wird.

 

Dass schon die Vorbereitungen zum Genuss werden, dafür sorgt das Ambiente in Margarete Büttners Garten, der mediterrane Leichtigkeit ausstrahlt. Die einzelnen Gruppen verteilen sich in Haus und Garten. Während drei Frauen damit beschäftigt sind, an einem idyllischen Plätzchen draußen einzelne Spargelstangen mit Blätterteig zu umwickeln, wäscht Nadine Luithardt den frisch geernteten Salat. Fast schon Kultstatus hat es für sie und ihre drei Freundinnen Sabine Baur, Beate Riegraf und Claudia Neuhaus, Kochkurse zu ganz unterschiedlichen Themen bei Margarete Büttner zu besuchen. Hier holen sich die Frauen Anregungen für ein Weihnachtsmenü oder den Osterbrunch und haben noch jede Menge Spaß dabei.

 

Inge Loyal aus Bietigheim ist eine der Frauen, die regelmäßig an den Kochkursen von Margarete Büttner teilnehmen. „Ich koche die meisten Gerichte zu Hause für meine Familie nach“, sagt sie. Ihr Platz ist am Backofen in der Küche, denn hier wird der Spargel gegart. Dafür werden die geschälten Stangen auf ein geöltes Blech gelegt und mit einer Mischung aus Limettensaft, Olivenöl und Salz beträufelt. Bei einer Temperatur von 150 Grad benötigen die Stangen etwa 20 Minuten, bis sie gar sind. Das ist eine schöne Alternative zum Kochen.

 

Ehrensache ist es für Inge Loyal und ihre Mitstreiterinnen, dass sie die Küche in einem Zustand hinterlassen, der sich nur mit picobello beschreiben lässt.

 

An einem langen Tisch im Schatten der Pergola nehmen alle Kursteilnehmer Platz, um sich das schmecken zu lassen, was sie zubereitet haben. In Margarete Büttners Garten schmeckt es ihnen besonders gut.