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Der (gute) Ton macht die Musik

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Anfassen erlaubt: Die Mädchen und Jungen der Klasse 4G durften selber Klavier spielen, Hammerköpfe schleifen und schwarze Tasten polieren. Fotos: privat
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ZISCH-Reporter besuchen die Klavierbaumeisterin Claudia Pioch – Bau eines Flügels dauert mehrere Monate

Ludwigsburg. Im Beilsteiner Ortsteil Schmidhausen besuchte die Klasse 4G aus Oberstenfeld-Gronau eine Vertreterin eines seltenen Berufes: die Klavierbaumeisterin Claudia Pioch. Die Schüler wurden in zwei Gruppen aufgeteilt, da in die kleine Werkstatt nicht alle reinpassten.

Die Jungs durften zuerst viele verschiedene interessante Klavierbaufilme anschauen. Dabei erfuhren sie, wer das Klavier erfand und lernten berühmte Klavierbaufirmen kennen. Eine heißt Steinway & Sons und wurde 1853 von dem Einwanderer Heinrich Engelhard Steinweg gegründet. Das Unternehmen baut heute noch ihre Flügel von Hand, bis auf die große Gussplatte wird alles selbst in der Firma hergestellt. Der Bau eines Flügels dauert dort etwa drei Jahre. Das Holz besteht aus 20 Schichten.

Eine andere bekannte Firma ist Bechstein, diese baut jährlich um die 500 Pianos und Flügel. Auch dort ist immer noch 80 Prozent Handarbeit und der Bau eines Flügels dauert ungefähr fünf Monate. Alle Instrumente sind letztlich individuell hergestellt.

In der Werkstatt von Claudia Pioch erfuhren die Mädchen in dieser Zeit viel über den Klavierbau – und zwar ganz praktisch. Sie durften Hammerköpfe schleifen und wiegen, schwarze Tasten polieren und einsetzen. Am Rand stand ein altes auseinander gebautes Klavier. Es ist mehr als 100 Jahren alt. In ihrer kleinen Werkstatt kann Claudia Pioch nur Klaviere reparieren, nicht bauen. Außerdem stimmt sie bei Kunden Flügel und Klaviere.

Am Ende zeigte die Klavierbaumeisterin viele wichtige Einzelteile des Klaviers, und wir durften Flügel und Cembalo spielen. Bei diesem alten Instrument sind die bei Klavieren weißen Tasten schwarz und die schwarzen Tasten weiß. Toll fanden wir auch, dass alle einen Hammerkopf und Bleistift zur Erinnerung geschenkt bekamen. Es war ein informativer Vormittag.

Amelie, Bjonda, Deborah, Emily und Nico