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Angezählte Riesen nach Kraftakt wieder obenauf

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Zum Zuschauen verdammt (v.l.): Chad Toppert, Tekele Cotton und Kelvin Martin.
Puh, was für ein Kraftakt! Im erbitterten Kampf um die Play-off-Plätze können die Ludwigsburger Basketballer aufatmen. Mit dem 81:78-Erfolg gegen die Eisbären Bremerhaven setzten sich die MHP-Riesen auf Platz 7 der Bundesliga. Vorerst. Am Ostermontag wartet bei der BG Göttingen im viertletzten Hauptrundenspiel die nächste Aufgabe.

Ludwigsburg. Zu Beginn des vierten Viertels war es um DJ Kennedy geschehen. Nach einem Fehlpass von Drew Crawford zu Bremerhavens Quincy Diggs ging der bis dahin beste Rebounder der Riesen (9) beim Stand von 59:62 dazwischen. Das Schiedsrichtergespann entschied auf unsportliches Foul. Weil Kennedys Einsatz zuvor schon einmal entsprechend geahndet worden war, wurde der Forward, der erst Mitte März aus China zurück nach Ludwigsburg gekommen war und seither um den Anschluss ans Team kämpft, sieben Minuten vor Spielschluss in die Kabine geschickt.

Dieser Rückschlag drohte das Team von Trainer John Patrick endgültig das Genick zu brechen. Neben den Ausfällen von Tekele Cotton und Kelvin Martin musste kurzfristig auch Dreier-Spezialist Chad Toppert (Rückenprobleme) passen. Manch zweifelhafte Entscheidung der Referees taten an diesem denkwürdigen Abend wenig dazu bei, die Riesen auf der Siegerstraße zu wähnen. Nach einer ausgeglichenen Anfangsphase, in der vor allem Martin Breunig mit sehenswerten Aktionen seinen Platz in der Startfünf rechtfertigte, lagen die Gastgeber nach den ersten zehn Minuten mit 23:18 vorne. Im zweiten Spielabschnitt wechselte die Führung zunächst (25:26), ehe sich die Riesen wieder besser in Position brachten – auch weil Rocky Trice drei Dreier einnetzte. Mit 42:42 ging das von beiden Teams zerfahren gestaltete Spiel in die Pause. Bremerhaven konnte sich Mitte des dritten Viertels erstmalig auf sechs Punkte absetzen (30:36). Die Eisbären hatten nun endgültig Heißhunger auf den ersten Sieg in Ludwigsburg entwickelt. Bis auf 61:69 zogen die Gäste, für die es im Saisonendspurt eigentlich um nichts mehr geht, davon.

Dann aber kam die Zeit der eigentlich am Boden liegenden Riesen. In einer fulminanten Endphase trumpfte der geschrumpfte Kader noch einmal groß auf. Brad Loesing, Crawford und Jack Cooley verkürzten auf 71:73. Die Partie wurde immer bissiger. Bremerhavens Top-Scorer Nemanja Aleksandrov kassierte 1:45 Minuten vor Schluss sein fünftes und obendrein technisches Foul. Cliff Hammonds und Loesing verwandelten zwei der drei Freiwürfe – das war das Zeichen zur Aufholjagd, die dank Loesing, Crawford und Hammonds mit einem 9:0-Lauf beim Stand von 80:75 endete.

Bremerhaven fand dank Diggs Dreier noch einmal den Anschluss. Als aber Johannes Thiemann – mit 12 Punkten, sieben Rebounds und einem Plus/MInus-Wert von plus 20 in Augen Patricks „der MVP des Abends“ – elf Sekunden vor der Schlusssirene seinen zweiten Freiwurf zum 81:78 verwandelte und es Jordan Hulls verpasste, sein Team mit einem Distanzwurf in die Verlängerung zu führen, war die Nervenschlacht entschieden.

„Es war ein hartes Stück Arbeit, aber irgendwie haben wir einen Weg gefunden zu gewinnen“ resümierte Coach Patrick nach dem Match.