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Auf Umwegen in die Regionalliga

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Kleinigkeiten können entscheiden: FSV-Trainer Andreas Lechner. Foto: bm
Fußball-Oberligist FSV 08 Bissingen will sich nach der verpassten Meisterschaft über den Umweg einer Aufstiegsrunde für die Regionalliga Südwest qualifizieren. Der Grundstein dafür soll im ersten Spiel beim SV Röchling Völklingen am heutigen Mittwoch um 19 Uhr gelegt werden.

Ludwigsburg. Bietigheim-Bissingen. Trotz einer Wahnsinnsserie von zuletzt elf Siegen und einem Unentschieden reichte es für die Nullachter nur zur Vizemeisterschaft. Die 77 geholten Punkte bei nur drei Saisonniederlagen hätten in den vergangenen drei Spielzeiten immer zum Direktaufstieg gereicht. So musste der FSV dem SC Freiburg II (79 Zähler) den Vortritt lassen. Auch nach dem bedeutungslosen 3:1-Erfolg gegen den Absteiger Offenburger FV zum Saisonfinale hielt sich die Enttäuschung im Bissinger Lager in Grenzen. „Wir hatten uns schon auf die Aufstiegsrunde eingestellt, von daher war es keine Überraschung für uns. Die erste Chance hat nicht gereicht, jetzt wollen wir die zweite Chance nutzen“, meinte Bissingens Coach Andreas Lechner.

In einer Dreierrunde spielt er mit seinem Team gegen Röchling Völklingen (Vizemeister der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar) und Rot-Weiß Frankfurt (Hessenliga-Dritter) um den letzten Platz verbliebenen Platz in der kommenden Regionalliga-Saison. „Das werden alles interessante Spiele auf Augenhöhe, bei denen Kleinigkeiten den Ausschlag geben werden. Die Mannschaft hat wieder gut trainiert und freut sich auf die Aufgaben“, meinte Lechner.

Völklingen sicherte sich am vergangenen Samstag durch einen 3:2-Sieg nach einem 0:2-Rückstand bei Verfolger Hertha Wiesbach die Vizemeisterschaft. Der Gegner hatte ohnehin auf seine Teilnahme an der Aufstiegsrunde verzichtet, daher konnte Völklingen auch einige Spieler schonen. Der saarländische Traditionsverein war von 1963 bis 1974 fester Bestandteil der damals noch zweitklassigen Regionalliga und spielte 1972 und 1973 zweimal um den Aufstieg in die Bundesliga. Die Völklinger waren 1974 ein Gründungsmitglied der zweiten Bundesliga und traten nach drei Jahren freiwillig den Rückzug an. 1979 stieg der Verein erneut in die 2. Liga auf, blieb aber nur ein Jahr und verabschiedete sich danach aus dem Profifußball.

Lange Zeit war es unsicher, ob die Saarländer überhaupt an den Aufstiegsspielen teilnehmen würden. Erst ein anonymer Geldgeber lieh dem Verein die notwendige Kaution von 35 000 Euro. Ihr bester Torschütze Nico Zimmermann (20 Treffer) bringt reichlich Profierfahrung mit. Der 31-jährige Offensivspieler spielte für den 1. FC Saarbrücken, Eintracht Braunschweig, Hansa Rostock und den VfR Aalen in der 2. und 3. Bundesliga. „Zimmermann ist ein Spieler, der den Unterschied machen kann. Wir schauen aber wieder auf unsere Stärken, damit sind wir in der Liga gut gefahren“, sagte Lechner.

Pascal Hemmerich, Yannick Toth und Marcel Willberg fallen bei den Nullachtern für die Aufstiegsspiele aus. Dagegen hat Luca Wöhrle seine Vier-Wochen-Sperre abgesessen und wäre eine Alternative für eine Position im defensiven Mittelfeld. „Es wäre eine Möglichkeit, ihn gegen die körperlich robusten Völklinger wieder einzubauen, da er sehr kopfballstark ist. Aber auch Mario Di Biccari hat in den letzten beiden Partien gut gespielt. Ich habe mich noch nicht entschieden“, erklärte Lechner.

Sollten die Bissinger ihre heutige Begegnung nicht verlieren, dann empfangen sie am kommenden Mittwoch am Bruchwald Rot-Weiß Frankfurt. Bei einer Niederlage müssen die Nullachter bereits wieder am Samstag ran. „Der Aufstieg wird im letzten Spiel entschieden und da wollen wir dabei sein“, betonte Lechner.