Ludwigsburg. Aues letzter Treffer war das 1001. Gegentor für die SG. Folgt dem ein Aufstiegsmärchen wie aus „1001 Nacht“? Mit dem Sieg hat sich die SG ihre Mini-Chance auf die 1. Bundesliga erhalten. Die Vorgabe fürs letzte Spiel am Samstag in Emsdetten ist klar: Gewinnen und auf gleichzeitige Ausrutscher der Konkurrenten hoffen.
Vielleicht sind dann auch wieder die gegen Aue pausierenden Spieler an Bord. Weil Paco Barthe, Valentin Schmidt und Domenico Ebner verletzt waren, hatte Mayerhoffer die A-Jugendlichen Tobias Krems und Nikola Vlahovic nominiert. „Toll, wie die Mannschaft sich trotz der Ausfälle präsentiert hat“, lobte der BBM-Coach sein Team.
In den ersten 25 Minuten lief aber nicht alles rund. Die 6:0-Abwehr der SG war anfangs zu defensiv. Sigtryggur Runarsson nutzte die Räume zu einfachen Toren. Als Bietigheims Mittelblock offensiver verteidigte, kamen die Sachsen über den Kreis zum Erfolg. Erst ab der 24. Minute griffen die Abwehrmechanismen besser und aus einem 11:12-Rückstand wurde eine 16:13-Pausenführung.
Nach dem Wechsel blieb die SG am Drücker. Bis zur 42. Minute wuchs der Vorsprung auf 25:18 an und auch beim 28:22 nach 48 Minuten sah es nach einem klaren Sieg aus. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte BBM-Rechtsaußen Christian Schäfer bereits zehnmal getroffen. Am Ende standen elf Tore auf seinem Konto und das ohne jeden Fehlversuch! Dem Rechtsaußen fielen kiloweise Steine vom Herzen. „Es tat weh, dass wir zuletzt schwach gespielt und die gute Ausgangsposition im Aufstiegskampf hergegeben haben. Aber die heutige Leistung macht Mut. Mal sehen, was am nächsten Samstag passiert.“
Eine kritische Situation hatte Bietigheim gegen Aue noch zu überstehen. Nach dem 28:22 stellte EHV-Coach Stephan Swat auf eine 5:1-Abwehr um. Der vorgezogene Deckungsspieler bereitete der SG Probleme. Aue kam bis zur 57. Minute auf 31:29 heran. Die Gastgeber wackelten, fielen aber nicht.
In den letzten drei Minuten erzielten sie noch fünf Tore, davon drei durch die nach der Partie verabschiedeten Julius Emrich (zum SV Kornwestheim) und Tim Dahlhaus (Aix-en-Provence/Frankreich). Passender hätte deren letzter Auftritt vor eigenem Publikum nicht enden können.
SG BBM:Ebner, Edvardsson; Krems; Haller (3), Rentschler (1), Dahlhaus (2), Schäfer (11/4), Babarskas (9), Asmuth, Scholz (4), Döll, Emrich (5), Emanuel (1), Vlahovic.