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SG hofft auf ein Handball-Wunder

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Hecken etwas aus: SG-Coach Hartmut Mayerhoffer (rechts) und sein Spieler Robin Haller.Foto: Baumann
Die ganze Innenstadt wird zur Partymeile! Das verspricht die Homepage der Stadt in der Nähe von Münster heute bei der „Langen Nacht in Emsdetten“. Ob die Bietigheimer Handballer den in weite Ferne gerückten Bundesligaaufstieg doch noch schaffen und fern der Heimat mitfeiern können, entscheidet sich ab 18 Uhr beim letzten Spieltag der 2. Liga.

Ludwigsburg. Die Chancen sind zwar gering, aber um sie zu wahren, muss die SG in Emsdetten gewinnen. Und darauf hoffen, dass zwei vor ihr platzierte Konkurrenten verlieren. Die Ellentäler haben 48:26 Punkte. Besser liegen neben dem bereits als Aufsteiger feststehenden TuS N-Lübbecke (64:10) die DJK Rimpar (50:24), der TV Hüttenberg und die TSG Friesenheim (je 49:25).

Friesenheim spielt zuhause gegen Schlusslicht Rostock, dürfte die Punkte sicher haben und vor den Enzstädtern bleiben. In diesem Fall müssten sowohl Rimpar in Bad Schwartau als auch Hüttenberg gegen Meister N-Lübbecke verlieren, damit Bietigheim sich noch den dritten Aufstiegsplatz krallen kann. Dafür bedürfte es aber zudem eines deutlichen BBM-Sieges, da Rimpar das aktuell um acht Treffer bessere Torverhältnis hat.

Mit Hochrechnungen dieser Art mag sich Hartmut Mayerhoffer nicht befassen. Der SG-Trainer hat nur ein Ziel – den Sieg in Emsdetten. Und der ist schon schwer genug.

Der TVE hat im Endspurt enorm aufgetrumpft, holte aus den letzten acht Partien 12:4 Punkte. Mit dem 22-jährigen Georg Pöhle (219 Tore) verfügen die Münsterländer über den drittbesten Werfer der 2. Liga. Pöhle sorgt aus dem linken Rückraum für Gefahr, auf der anderen Seite tut dies der holländische Nationalspieler Jasper Adams (125). Zwischen den beiden lenkt mit Merten Krings (141) einer der torgefährlichsten Spielmacher der Liga die TVE-Aktionen. Auf Linksaußen wirbelt letztmals der nach Balingen wechselnde Oddur Gretarsson (158), der sich in der Saison 2016/17 mit BBM-Rechtsaußen Christian Schäfer ein heißes Duell um die Torjägerkrone der 2. Liga lieferte. Gretarsson gewann mit 261 zu 258 Toren.

Heute will Bietigheim die Nase vorn haben. „Aber um in Emsdetten zu gewinnen, braucht es eine Top-Leistung“, weiß Mayerhoffer um die Schwere der Aufgabe. Im Hinspiel dominierte seine Mannschaft – aber nur 35 Minuten lang. Nach einer 19:11-Führung durfte noch gezittert werden. Am Ende stand gegen die Schützlinge von Daniel Kubes, der vor seiner Trainerkarriere viele Jahre als bester Abwehrspieler im Handball-Oberhaus galt, ein glücklicher 27:26-Sieg zu Buch.

Richtig genossen hat die SG am vergangenen Samstag nach dem 36:30-Heimsieg gegen Aue das Bad in der Menge. „Es war schön, beim letzten Heimspiel zusammen mit so vielen Fans feiern zu dürfen“, freute sich Hartmut Mayerhoffer, „die gute Stimmung sollte uns auch in Emsdetten beflügeln.“

Allerdings drohen Valentin Schmidt und Paco Barthe wegen Verletzung auszufallen. Gibt es dennoch ein Happy End samt „Langer Nacht“? Bietigheim hat nichts mehr zu verlieren und hofft auf ein Handball-Wunder.