Ludwigsburg. Herr Günthardt, wie kamen Sie zum Frauentennis?
Ich war 13 Jahre lang für Ion Tiriac tätig. Davon 13 Jahre als Turnierdirektor des Herrenturniers in der Schleyerhalle. Als das Turnier nach Madrid zog, bin ich mit umgezogen, habe es noch im Jahr 2002 und 2003 geleitet und bin dann ausgeschieden. Dann kam der Anruf aus Zuffenhausen des ehemaligen Pressechefs von Porsche, Anton Hunger.
Wie kam es zu der Anfrage?
Ganz einfach. Sie suchten einen neuen Turnierdirektor und hatten gehört, dass ich nicht mehr bei Ion Tiriac bin. Die Chance habe ich mir natürlich nicht entgehen lassen. Rückblickend kann ich sagen: Das war eine der besten Entscheidungen in meinem Leben.
Anke Huber, die Sie gut kennen, war als sportliche Leiterin schon lange da.
Ion Tiriac übertrug mir die Aufgabe, Anke in ihrer aktiven Zeit als Manager zu begleiten. Somit kannte ich sie natürlich sehr gut. Und nicht zuletzt darum ist unsere Zusammenarbeit auch reibungslos.
Wie hat sich das WTA Turnier seither entwickelt?
Der erste Meilenstein war das Jahr 2006, als wir von Filderstadt in die Porsche Arena gezogen sind. Heute wären wir wahrscheinlich nicht mehr in der Form auf dem Turnierkalender, wenn wir diesen Wandel nicht vollzogen hätten. Filderstadt hätte schlichtweg nicht die Infrastruktur bieten können, die ein modernes Turnier braucht.
Eine große Änderung kam mit dem Sandplatz im Jahr 2009.
Das war der zweite große Meilenstein im Zusammenhang mit der grundlegenden Restrukturierung der WTA Tour, die das Aus für unser traditionelles Herbstdatum bedeutete. Mit Hinblick auf das Grand Slam Turnier in Roland Garros gab es gar keine andere Wahl, als auf Sand zu gehen. Das heutige Datum hat sich aber bewährt. Denn als erstes Turnier in Europa wollen es traditionell alle europäischen Spielerinnen spielen.