1. Startseite
  2. Sport
  3. Sonstiger Sport
Logo

Tennis
Wildcard für Scharapowa bewegt Gemüter in Stuttgart

350_0900_15348_COSPspor_scharapowa.jpg
Comeback in Stuttgart: Maria Scharapowa.Foto: Filip Singer/dpa
Das Comeback ist umstritten: Doping-Sünderin Maria Scharapowa kann beim Turnier in Stuttgart per Wildcard mitmischen.

Ludwigsburg. Der Porsche Tennis Grand Prix in Stuttgart ist das älteste und traditionsreichste Frauen-Hallenturnier der WTA-Tour. Kaum eine Spitzenspielerin, die nicht hier war. Knapp sechs Wochen vor Beginn des ersten WTA-Turniers in Europa vom 22. bis 30. April in der Porsche Arena sind nur noch wenige Tageskarten für Montag, Dienstag und Mittwoch erhältlich.

Angeführt von Angelique Kerber sind sieben weitere Spielerinnen aus den Top 10 und vier Spielerinnen aus den Top 20 der Weltrangliste am Start. Sieben bis acht der zehn bestplatzierten Spielerinnen sind regelmäßig in Stuttgart am Start. Das rührt nicht zuletzt daher, dass sie das Turnier seit 2006 achtmal zum weltweit beliebtesten Turnier in seiner Kategorie wählten.

Neben Tennis auf Weltklasseniveau verspricht Turnierdirektor Markus Günthardt „ein internationales Showprogramm, mit dem wir die vergangenen 40 Jahre Revue passieren lassen und das Jubiläum würdig feiern wollen.“

Was die Gemüter im Vorfeld besonders bewegt, ist das Comeback von Maria Scharapowa. Die Spitzensportlerin wird in der Porsche Arena nach 15 Monaten Sperre, die am 25. April ausläuft, gleich tags darauf erstmals wieder aufschlagen. Das allein verleiht dem Turnier im Jubiläumsjahr weitere Würze. Möglich wird die Teilnahme der nicht platzierten Scharapowa durch eine von zwei Wildcards, die der Turnierveranstalter ausgeben kann. Wer die zweite Wildcard erhält, wird in Kürze entschieden.

Warum eine Wildcard für eine Doping-Sünderin? Für Turnierdirektor Günthardt ist das kein Widerspruch, zumal die Wahl-Amerikanerin keinen vorsätzlichen Betrug begangen habe. „Das hat ihr das Sportgericht schwarz auf weiß bescheinigt. Sie hat einen Fehler begangen, indem sie zehn Jahre lang ein Medikament genommen hat, das ab 2016 auf der Dopingliste war. Diesen Fakt hat sie übersehen. Das war ein schwerwiegender Fehler, aber nur ein Fehler.“

Keine Ausnahmeregelung

Für Scharapowa sei im übrigen keine Ausnahmeregelung getroffen worden. Am Montag, am Dienstag und am Mittwoch werden die Erstrundenspiele ausgetragen. Scharapowas erste Spielmöglichkeit fällt genau auf den Mittwoch. Von den Verbänden seien alle Regeln penibelst geprüft worden, bevor grünes Licht erteilt werden konnte.