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Bericht der «New York Times»
Barr lässt Ursprünge der Russland-Ermittlungen prüfen

US-Justizminister Barr
US-Justizminister William Barr hatte Präsident Trump durch den jüngst vorgestellten Mueller-Bericht entlastet gesehen. Foto: Andrew Harnik/AP
Für Donald Trump waren die Ermittlungen wegen einer möglichen russischen Einflussnahme auf seinen Wahlkampf immer eine «Hexenjagd». Nun will sein Justizminister herausfinden lassen, wer damals den Anstoß zu der Untersuchung gab.

Washington (dpa) - US-Justizminister William Barr will nach einem Medienbericht den Ursprüngen für die Ermittlungen über eine Einmischung Russland in den US-Präsidentschaftswahlkampf von 2016 auf den Grund gehen.

Barr habe den Staatsanwalt aus Connecticut, John H. Durham, damit beauftragt, den Auslöser der Ermittlungen durch die Bundespolizei FBI zu überprüfen, schrieb die «New York Times» am Montag (Ortszeit) unter Berufung auf nicht näher genannte, informierte Quellen. Barr hatte im April gesagt, er habe Zweifel, ob das «Spionieren» des FBI in Trumps Wahlkampf gut begründet gewesen sei.

Auch Trump selbst hatte die Ermittlungen wegen mutmaßlicher Absprachen seines Wahlkampfteams mit Vertretern Russlands in Frage gestellt und mehrfach von einer «Hexenjagd» gegen ihn gesprochen. Der im Mai 2017 vom US-Justizministerium ernannte Sonderermittler Robert Mueller hatte fast zwei Jahre lang untersucht, ob es geheime Absprachen gab und ob Trump mit der Entlassung des damaligen FBI-Chefs James Comey die Justiz behinderte. Ende März legte Mueller seinen Abschlussbericht vor, der bislang allerdings nur in Teilen geschwärzt veröffentlicht wurde. Das FBI seinerseits hatte bereits vor Muellers Ernennung ermittelt.

Während des Wahlkampfes 2016 war unter anderem das Wahlkampfteam von Trumps demokratischer Rivalin Hillary Clinton Ziel von Hackerangriffen gewesen. Diese Angriffe gingen nach Angaben der US-Justiz von Russland aus.