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Terrorismus
Dutzende Kinder in Mosambiks Nordprovinz entführt

Flüchtlinge in Mosambik
Eine Familie steht auf dem Rollfeld des Flughafens der Provinzhauptstadt Pemba, nachdem sie evakuiert wurden. In der Provinz Cabo Delgado verüben islamistische Rebellen seit 2017 immer wieder brutale Attacken. Nach Angaben des Welternährungsprogramms (WFP) sind in der Region fast eine Million Menschen infolge von Terror und Gewalt vom Hunger bedroht. Foto: Dave Lepoidevin/Ambassador Aviation/AP/dpa
Fast eine Million Menschen sind in Mosambik von Terror, Gewalt und Hunger bedroht. Terroristen verschleppen dort auch immer wieder Kinder, warnt die Hilfsorganisation Save the Children.

Johannesburg/Maputo (dpa) - In Mosambiks Unruheprovinz Cabo Delgado schrecken die Bewaffneten bei ihren Angriffen auch vor Kindesentführungen nicht zurück. Dutzende Minderjährige - meist junge Mädchen - wurden laut einer Studie der Hilfsorganisation Save the Children allein in den vergangenen zwölf Monaten verschleppt.

Insgesamt 51 gemeldete Fälle wurden dokumentiert, doch «die tatsächliche Zahl dürfte deutlich höher liegen», teilte die Organisation mit. Sie wertet die Entführung von Kindern als «neue und alarmierende Taktik» und fordert ihre sofortige Freilassung. Viele der Kinder würden Zeugen grausamer Übergriffe und dann in ganzen Gruppen entführt.

In der Provinz Cabo Delgado verüben islamistische Rebellen seit 2017 immer wieder brutale Attacken. Nach Angaben des Welternährungsprogramms (WFP) sind in der Region fast eine Million Menschen infolge von Terror und Gewalt vom Hunger bedroht. Die bewaffneten Gruppen haben ihre Angriffe seit Ende März deutlich ausgeweitet. Zuletzt überfielen sie am 24. März die nordmosambikanische Stadt Palma. Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) übernahm nach eigenen Angaben mehrere Tage lang die Kontrolle über die Stadt.

© dpa-infocom, dpa:210609-99-915890/2