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Atlantiküberquerung
Greta Thunberg bewältigt erste Segelmeilen auf dem Atlantik

Greta Thunberg
Greta Thunberg, Klimaaktivistin aus Schweden, bei einer Pressekonferenz vor der Abfahrt. Foto: Kirsty Wigglesworth/AP
Das Hauptsegel ist gesetzt, die «Malizia» auf dem Weg gen Westen: Die erste Nacht auf offener See hat Greta Thunberg hinter sich gebracht. Bis nach New York ist es aber noch ein weiter Weg.

Plymouth (dpa) - Die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg hat ihre erste Nacht auf dem Atlantik überstanden.

Die Hochseejacht «Malizia» hatte es bis zum frühen Morgen rund 65 Seemeilen weit Richtung Westen geschafft, wie die Live-Ortung des Spezialbootes zeigte. Innerhalb von etwa zwei Wochen soll die Rennjacht New York erreichen.

Thunberg war am Mittwoch mit der «Malizia» zu ihrem angekündigten Transatlantik-Törn aufgebrochen. Gemeinsam mit den beiden Profiseglern Boris Herrmann und Pierre Casiraghi sowie ihrem Vater Svante und einem Filmemacher war die 16-Jährige am Nachmittag im südenglischen Plymouth in See gestochen. «Wir sind auf unserem Weg», schrieb sie unmittelbar nach der Abfahrt auf Twitter. Dazu postete sie ein Foto von sich an Bord, auf dem sie lächelt. Hinter ihr waren allerdings einige dunkle Wolken zu sehen.

Über den Atlantik reist die Aktivistin, um unter anderem am UN-Klimagipfel in New York im September sowie an der alljährlichen Weltklimakonferenz in Chile im Dezember teilzunehmen. Auch eine Reihe größerer Klimaproteste sowie Treffen mit Betroffenen der Klimakrise, Aktivisten und Entscheidungsträgern stehen für die Schwedin in den kommenden Wochen und Monaten an.

Thunberg geht es darum, den weltweiten Ausstoß von Treibhausgasen rapide zu senken, damit der Anstieg der globalen Erdtemperatur im Idealfall noch auf unter 1,5 Grad Celsius begrenzt werden kann. Bis heute hat sich die Temperatur bereits um knapp 1 Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter erhöht. Die Welt müsse auf die Erkenntnisse der Forschung hören und im Kampf gegen die Klimakrise handeln, fordert Thunberg.

«Das Fenster, um den globalen Temperaturanstieg unterhalb von 1,5 oder 2 Grad Celsius zu halten, schließt sich sehr schnell. Deshalb unternehme ich diese Reise», wurde Thunberg nach der Abreise in einer Mitteilung zitiert. Segelprofi Herrmann erklärte demnach: «Die Reise symbolisiert zwei Dinge: Dass es nicht einfach ist, fossile Brennstoffe zu ersetzen und dass das Meistern dieser Herausforderung ein großartiges Abenteuer sein kann.» Seinen Angaben zufolge wird die Reise rund 3500 Seemeilen lang sein - bis nach New York ist es also noch ein sehr weiter Weg.