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Auch für Export
Israels größtes Erdgas-Feld nimmt Betrieb auf

Leviathan Gasfeld
Ölplattform im Mittelmeer vor der israelischen Küste. Foto: Marc Israel Sellem/Pool Jerusalem Post/AP
Israel will mit dem Export von Gas aus dem Mittelmeer auch seine Beziehungen zu den arabischen Nachbarn verbessern. Der Betrieb des Leviathan-Gasfeldes sorgt allerdings für Ärger mit Kommunen an der Küste, die eine Gesundheitsgefährdung sehen.

Tel Aviv (dpa) - Fast ein Jahrzehnt nach der Entdeckung von Israels größtem Erdgasvorkommen im Mittelmeer nimmt das Leviathan-Feld seinen Betrieb auf. Am Montag werde das Gas zu fließen beginnen und für die Versorgung zur Verfügung stehen, teilte das israelische Energieministerium mit.

Die endgültige Genehmigung sei erteilt worden. Kurz nach Beginn der Gasförderung sind Exporte nach Ägypten und Jordanien geplant.

Kurz vor dem Exportbeginn hatte ein israelisches Gericht den Stopp von Arbeiten am Gasfeld Leviathan aufgehoben. Das Bezirksgericht in Jerusalem verwies in seiner Entscheidung auf Regierungsvertreter, die die Gefahr von austretenden giftigen Gasen für die Gesundheit als sehr gering eingestuft hätten. Entsprechende Vorgaben würden das Risiko weiter senken. Daher dürften die Arbeiten wie geplant weitergehen.

Am Donnerstagnachmittag wurde auch eine weitere Petition gegen Arbeiten am Gasfeld abgewiesen. Zu einer dritten Petition solle es eine Anhörung am Sonntag geben.

Hintergrund des vorübergehenden Arbeitsstopps von Dienstagabend an war eine Petition von Kommunen nahe der Küste wegen der Furcht vor giftigen Gasen gewesen, die bei den anstehenden Arbeiten zur Gasförderung austreten sollen. Erst am Montag hatte Israels Energieminister Juval Steinitz den Export von Erdgas ins Nachbarland Ägypten genehmigt.

Die Teilhaber der Gas-Plattform begrüßten die aktuelle Entscheidung des Gerichts. Das Projekt werde von staatlicher Seite streng überwacht, hieß es in einer Stellungnahme. Das natürliche Gas werde die Luftqualität in Israel verbessern, da es Kohle zur Energieerzeugung ersetzen werde.

Steinitz hatte nach Angaben seines Büros betont: «Israel wird zum ersten Mal in seiner Geschichte zum Energie-Exporteur und wichtiger Partner auf dem regionalen Energiemarkt.» Die privat finanzierte Entwicklung des größten Energieprojekts in Israels Geschichte kostete bislang mehr als 13 Milliarden Schekel (3,4 Milliarden Euro).

Leviathan liegt rund 130 Kilometer westlich der Hafenstadt Haifa, in etwa 1700 Metern Meerestiefe. Die Bohranlage mit Plattform liegt zehn Kilometer vor Israels Küste. Teilhaber neben dem US-Unternehmen Noble Energy sind die israelischen Unternehmen Delek und Ratio Oil Exploration.