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«Mobbinghauptinstrument»
Lehrerverband will Handyverbot für Schüler bis 14

Handy im Schulunterricht
Eine Schülerin hält im Unterricht ein Handy in den Händen. Foto: Jens Kalaene/Illustration
Berlin (dpa) - Kinder und Jugendliche bis 14 Jahre sollen nach dem Willen des Deutschen Lehrerverbands in Schulen und auch auf den Schulhöfen keine Handys mehr nutzen dürfen.

«Auf den Pausenhöfen ist das Handy das permanente Mobbinghauptinstrument», sagte der Präsidenten des Deutschen Lehrerverbandes, Heinz-Peter Meidinger am Freitag.

«Fast jedes körperlich-direkte Mobbing wird überdies heute begleitet von Mobbing im Internet und den sozialen Netzwerken», ergänzte Meidinger. Was früher zeitlich und örtlich begrenzt gewesen sei, könne nun zu einer dauerhaften Zerstörung der Identität im Netz führen, die für Jugendliche besonders wichtig sei. Im schlimmsten Fall könne Mobbing junge Menschen in den Suizid treiben. Dies sei einer der Gründe, warum er ein Handyverbot auch auf Pausenhöfen für jüngere Schüler befürworte.

Dem UN-Kinderhilfswerk Unicef zufolge hat rund die Hälfte aller Kinder und Jugendlichen weltweit bereits Gewalt oder Mobbing durch Mitschüler erlebt. Jeder zweite Teenager zwischen 13 und 15 Jahren habe im vergangenen Monat in der Schule beziehungsweise in deren Nähe Mobbing erlebt oder sei im vergangenen Jahr in eine Schlägerei verwickelt gewesen, heißt es in einem am Donnerstag veröffentlichten Bericht. Betroffen seien somit insgesamt 150 Millionen Teenager.

Bereits als das französische Parlament Ende Juli ein erweitertes Handyverbot in Schulen beschlossen hatte, brachte Meidinger ein Verbot an deutschen Schulen ins Gespräch, ohne jedoch eine konkrete Altersgrenze zu nennen.

Unicef-Pressemitteilung