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Abrüstungsgespräche
Trump will Nordkoreas Wünsche im Fall der Abrüstung erfüllen

Trump und Kim Jong Un
Der Machthaber von Nordkorea Kim Jong Un legt U.S. Präsident Donald Trump die Hand auf die Schulter nach der Unterzeichnung einer Vereinbarung. Foto: Kevin Lim/The Straits Times
Dass Trump vom nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un eine gute Meinung hat, hat er mehrmals bekundet. Auch will er ein zweites Treffen mit Kim, um ihre Abrüstungsgespräche voranzubringen. Nun bat er den südkoreanischen Präsidenten, Kim Botschaften zu übermitteln.

Seoul (dpa) - US-Präsident Donald Trump will nach Angaben des südkoreanischen Präsidenten Moon Jae In alle Wünsche Nordkoreas im Falle einer atomaren Abrüstung des Landes erfüllen.

Außerdem solle er dem nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un die Botschaft vermitteln, dass er (Trump) «eine freundschaftliche Meinung von ihm habe und ihn möge», sagte Moon auf dem Flug vom G20-Gipfel in Argentinien nach Neuseeland vor Journalisten. Das Präsidialamt in Seoul hatte die Bemerkungen Moons, der Trump an diesem Freitag in Buenos Aires getroffen hatte, am Montag wiedergegeben.

Trump wünscht sich den Angaben Moons zufolge, dass Kim sämtliche Abrüstungsvereinbarungen Pjöngjangs mit Washington umsetze. «Er wolle das wahr machen, was Kim von ihm verlange.»

Im Juni hatte Kim bei dem historischen Gipfeltreffen mit Trump in Singapur seinen Abrüstungswillen bekundet. Er hat bisher aber keine konkreten Zusagen gemacht, wann und wie sein bestehendes Atomwaffen- und Raketenarsenal abgebaut werden soll. Auch ist noch unklar, wie die Gegenleistungen der USA aussehen. Die Führung in Pjöngjang fordert von den USA «synchrone Schritte».

Moon sagte, aus seiner Sicht umfassten die «korrespondierenden Maßnahmen» der USA nicht nur eine Aufhebung von Sanktionen gegen Nordkorea. Es könne auch um eine weitere Verschiebung oder Reduzierung gemeinsamer Militärmanöver der USA mit Südkorea oder «humanitäre Hilfe und selbst einen nicht politischen Austausch im Bereich des Sports und der Kultur» gehen.

Trump und Moon sprachen auch über ihre Absicht zu weiteren Treffen mit Kim. Moon will, dass Kim, wie bei ihrem Gipfel im September in Pjöngjang vereinbart, als erster nordkoreanischer Machthaber möglichst bald nach Seoul kommt. Die Position der Regierung sei unverändert, dass Kims Besuch noch vor Ende dieses Jahres stattfinden könne, teilte ein Sprecher des Vereinigungsministeriums in Seoul mit.

Unklar ist derzeit, ob Pjöngjang einen innerkoreanischen Gipfel noch vor einem erneuten Treffen zwischen Trump und Kim anstrebt. Trump hatte jetzt solch ein Treffen für Anfang nächsten Jahres in Aussicht gestellt. Es könne voraussichtlich im Januar oder Februar stattfinden, sagte Trump in der Nacht zum Sonntag auf dem Rückflug vom G20-Gipfel. Ein Ort dafür sei noch nicht festgelegt worden. Drei Orte stünden zur Diskussion.