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US-Präsident trauert
Trumps Bruder Robert ist tot - «Er war mein bester Freund»

Trump-Bruder Robert tot
US-Präsident Donald Trump (r) muss Abschied von seinem Bruder Robert nehmen. Foto: Diane Bondaress/AP/dpa
US-Präsident Trump beantwortete gerade noch die Fragen von Journalisten. Wenige Stunden später erklärt er, dass sein Bruder Robert gestorben sei. Wie geht er mitten im Wahlkampf mit der Nachricht um?

Washington (dpa) - Der jüngere Bruder von US-Präsident Donald Trump, Robert Trump, ist tot. «Schweren Herzens teile ich mit, dass mein wunderbarer Bruder Robert heute Abend friedlich gestorben ist», erklärte Trump am Samstagabend (Ortszeit).

«Er war nicht nur mein Bruder, er war mein bester Freund. Er wird sehr vermisst werden, aber wir werden uns wiedersehen.» Robert Trump wäre am 26. August 72 Jahre alt geworden, wie die «Washington Post» und der Sender Fox News berichteten.

Donald Trump hatte sich am Freitag besorgt über den Gesundheitszustand seines jüngeren Bruders geäußert und berichtet, dass dieser im Krankenhaus sei. Anschließend hatte Trump getwittert, ihn in New York besucht zu haben. Einzelheiten zur Erkrankung teilte das Weiße Haus auch am Samstag nicht mit. Robert Trump soll bereits seit mehreren Monaten krank gewesen sein, wie die «New York Times» und der Sender CNN berichteten.

Wenige Stunden vor dem Bekanntwerden des Todes von Robert Trump hatte der US-Präsident in Bedminster (New Jersey) noch eine ausführliche Pressekonferenz gegeben, in der es unter anderem um die Corona-Pandemie und den sich zuspitzenden Streit um die Briefwahl ging. Zum Gesundheitszustand seines Bruders hatte er sich nicht geäußert. Die Beziehung zwischen den Brüdern galt als sehr gut. «Robert, ich liebe dich», erklärte der 74 Jahre alte Präsident am Abend. «Ruhe in Frieden.»

Trump befindet sich mitten im Wahlkampf - für kommende Woche sind parallel zum Parteitag der Demokraten mehrere Auftritte in verschiedenen Bundesstaaten geplant. Ob sich der Todesfall darauf auswirken würde, war zunächst unklar. Trump will unter anderem am Donnerstag unweit des Geburtsortes seines Rivalen Joe Biden in Pennsylvania auftreten. Die US-Wahl findet am 3. November, also in rund 80 Tagen, statt.

Biden, der seine erste Frau und Tochter bei einem Autounfall verlor und dessen Sohn Beau 2015 an einem Hirntumor starb, schrieb am Sonntag auf Twitter auch im Namen seiner Frau: «Herr Präsident, Jill und ich sind traurig, vom Tod Ihres jüngeren Bruder Robert zu erfahren. Ich kenne den ungeheuren Schmerz, einen geliebten Menschen zu verlieren.»

US-Außenminister Mike Pompeo sprach Trump und der gesamten Familie sein Beileid aus. «Unsere Gedanken und Gebete sind bei euch», schrieb Pompeo am Sonntag auf Twitter.

Robert Trump war früher als Manager in der Unternehmensgruppe seines Bruders tätig. 2016 sagte er während des Wahlkampfes in einem Interview, er unterstütze seinen Bruder zu 1000 Prozent. Er habe sich sehr wohl damit gefühlt, Donald Trumps Bruder und nicht wie er zu sein, sagte ein früherer Mitarbeiter der Trump Organization, Jack O'Donnell, der «New York Times».

Trump lebte US-Medienberichten zufolge in dem Ort Millbrook nördlich von New York City und hatte sich in den vergangenen Jahren weitgehend aus der Öffentlichkeit zurückgezogen. Kürzlich gab es Schlagzeilen über seinen gescheiterten Versuch, die Veröffentlichung eines Buchs seiner Nichte Mary über die Trump-Familie zu verhindern. Mary Trump ist die Tochter von Trumps ältestem Bruder Fred, der 1981 im Alter von 43 Jahren starb.

© dpa-infocom, dpa:200816-99-183753/8