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Konflikte
Tschads neuer Militärrat bildet Übergangsregierung

Politische Krise im Tschad
Eine tschadische Flagge weht auf dem «Place de Le Nation» (Platz der Nation) auf Halbmast. Foto: Sunday Alamba/AP/dpa
Nach dem Tod von Präsidenten Déby hat im zentralafrikanischen Tschad ein Militärrat die Macht übernommen. Jetzt geht es an die Regierungsbildung.

N'Djamena (dpa) - Im zentralafrikanischen Tschad hat der neu eingesetzte Militärrat eine Übergangsregierung gebildet. Ihr gehören zahlreiche Minister des Kabinetts des am 19. April getöteten Präsidenten Idriss Déby Itno an. Das teilte ein Sprecher des Militärrats am späten Sonntagabend im Staatsfernsehen mit.

Auch mehrere Militäroffiziere sind Teil der neuen Regierung, die von Débys Premierminister Pahimi Padacké Albert geleitet werden soll.

Von der Opposition werden demnach drei Posten besetzt: Mahamat Ahmat Alhabo, ein populärer Gegner Débys, wurde zum Justizminister ernannt, Lydie Beassemda, die bei den Präsidentschaftswahlen am 11. April den dritten Platz belegte, wird Bildungsministerin und Chérif Mahamat Zène, bislang Sprecher dreier Rebellengruppen, übernimmt das Außenministerium.

Einen Tag, nachdem Déby nach offiziellen Angaben im Kampf gegen Rebellen umkam, übernahm ein Militärrat am 20. April die Macht im erdölreichen, aber von Armut gebeutelten Tschad. Débys Sohn Mahamat wurde zum Präsidenten des Militärrats ernannt, der gleichzeitig als Staatsoberhaupt fungiert. Für die ehemalige Kolonialmacht Frankreich und für Europa ist das Land ein militärisch wichtiger Partner in der von zahlreichen bewaffneten Gruppen bedrohten Sahel-Region.

© dpa-infocom, dpa:210503-99-445806/2