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Großer Preis von Österreich
Von Kühen und Schneegipfeln: Vettel braucht ein Hoch

Wenig Hoffnung
Auf der Rennstrecke von Spielberg in Österreich konnte Sebastian Vettel (l) noch nie gewinnen. Foto: Photo4/Lapresse/Lapresse via ZUMA Press
Schnee auf den Berggipfeln, Kühe. Das ist Formel 1 in Österreich. Eine Landschaft, die Sebastian Vettel mag. Für das größte Schauspiel will aber sein Dauerbezwinger sorgen. Lewis Hamilton und Mercedes haben noch etwas gut zu machen auf dem Red Bull Ring.

Spielberg (dpa) - Naturliebhaber Sebastian Vettel bleibt im schlimmsten Fall nur die Freude am Panorama von Bergen und grasenden Kühen.

Kurz vor seinem 32. Geburtstag muss sich der deutsche Formel-1-Star in der Steiermark auf die nächste Enttäuschung gefasst machen, das Ende der über 300 Tage währenden Sieglosigkeit im Ferrari ist vorerst nicht ins Sicht. «Innerhalb von einer Woche kann man nicht viel machen», sagte der Hesse. Platz fünf und eine weitere Niederlage am vergangenen Sonntag in Frankreich bedeuten 76 Punkte Rückstand im WM-Klassement auf Dominator Lewis Hamilton, der mit Mercedes auf dem Red Bull Ring noch einiges gut zu machen hat.

«Unser Abschneiden beim Großen Preis von Österreich war der Tiefpunkt der vergangenen Saison», erinnert sich Teamchef Toto Wolff. Hamilton und Valtteri Bottas  schieden aus. «Das Rennen war eine grausame Erinnerung daran, wie schnell die Dinge in unserem Sport falsch laufen können und dass Zuverlässigkeit sowie Performance in der Formel 1 Hand in Hand gehen», meinte Wolff. 

Die grausamen Erinnerungen liegen bei Vettel nicht so weit zurück. Das fünfte Ferrari-Jahr sollte zum Triumph-Jahr werden. Die Realität sieht anders aus: Die Saison wird zur Schwerstbelastungsprobe für ihn. Seinen bis dato letzten Sieg feierte Vettel am 26. August vergangenen Jahres in Spa-Francorchamps. Was auch immer die Scuderia in diesem Jahr probiert: es klappt nicht.

«Das ist ein größeres Problem», räumte Vettel zuletzt in Le Castellet ein. Hilflosigkeit macht sich breit. «Der Druck, der Ehrgeiz und die Leidenschaft sind da, uns weiter zu verbessern. Aber wenn es so einfach über Nacht gehen würde, hätten wir es schon gemacht», betonte Vettel.

Ein wundersame Schnellheilung des Ferrari wäre vonnöten gegen diesen Hamilton. Die Minimal-Hoffnung, dass die Streckencharakteristik des Red Bull Rings mit seinen längeren Geraden dem SF90 entgegenkommen könnte, dürfte nicht ausreichen. Seit der Rückkehr 2014 auf den Kurs, der dank der Millionen von Red-Bull-Mitbesitzer Dietrich Mateschitz mächtig aufgehübscht worden war, gewann Mercedes dort vier der fünf Rennen. Zweimal war es Nico Rosberg, einmal Hamilton, einmal Bottas.

Klarer Favorit in diesem Jahr ist Seriengewinner Hamilton. Sechs Saisonerfolge in acht Rennen, vier zuletzt nacheinander - und das Gegenteil von satt. «Es gibt keinen Moment, in dem man sich nicht anstrengen sollte. Der Augenblick, in dem man sich zurücklehnt, ist der Moment, in dem man verliert. Und das ist nicht meine Absicht», betonte der 34 Jahre alte fünfmalige Weltmeister. Die Erfahrung lehrt zudem: Hamilton wird im Lauf einer Saison immer nur noch besser.

Was bleibt Vettel da noch?  Zunächst die Schwärmerei für die Kulisse des neunten Saisonrennens: «Eine einzigartige Landschaft mit den Bergen drum herum. Wenn du Glück hat, siehst du Schnee auf den Berggipfeln in der Ferne. Außerdem ist es schon etwas ungewöhnlich, wenn du mit einem Formel-1-Auto fährst und Kühe in der Nähe der Strecke siehst.» Und sonst? Kampfparolen: «Es ist definitiv eines, das ich gewinnen will», sagte Vettel über das Österreich-Rennen am Sonntag (15.10 Uhr/Sky und RTL).

Vor einem Jahr wurde er Dritter, geschlagen von Red-Bull-Pilot Max Verstappen und seinem damaligen Teamkollegen Kimi Räikkönen. Das Heim-Team wird auch dieses Jahr alles daran setzen, ganz vorn zu landen - weitere Konkurrenz für Ferrari. Allein von der Leistung sollten die Italiener Red Bull im Griff haben. Die Hitze und die etwas dünnere Luft im rund 600 Meter hoch gelegenen Spielberg werden indes allen zu schaffen machen. «Das Reifenmanagement wird schwierig», befürchtet bereits Ferrari-Teamchef Mattia Binotto.

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