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Klimakatastrophe
Weltbank: Über 200 Millionen Klimaflüchtlinge bis 2050

Dürre in Madagaskar
Kinder im Süden Madagaskars. Auf dem vor Afrikas Ostküste gelgenen Inselstaat gefährdet die schlimmste Dürre seit 40 Jahren das Leben hunderttausender Menschen. Foto: Tsiory Andriantsoarana/WFP/dpa
Wasserpegel sinkt
Menschen angeln am Ufer des Paraguay-Flusses. Durch die Dürre im paraguayisch-brasilianischen Pantanalgebiet drohen Rekordtiefstände - wie schon im vergangenen Jahr. Foto: Jorge Saenz/AP/dpa
Folgen der Klimakrise
Ein Landwirt kniet auf dem Boden eines ausgetrockneten Wasserlochs in Südafrika. Foto: Denis Farrell/AP/dpa
In den nächsten dreißig Jahren könnten zahlreiche Regionen der Erde durch die Folgen der Klimakrise unbewohnbar werden, mahnt die Weltbank. Noch bleibe aber Zeit zu handeln.

Washington (dpa) - Die Weltbank rechnet bis zum Jahr 2050 mit bis zu 216 Millionen Klimaflüchtlingen, die sich wegen der Erderwärmung innerhalb ihrer Heimatländer ein neues Zuhause suchen müssen.

Untersucht wurden die Weltregionen Lateinamerika, Nordafrika, Afrika südlich der Sahara, Osteuropa, der Pazifikraum sowie Süd-, Ost- und Zentralasien. Dies geht aus dem sogenannten Groundswell-Bericht der Weltbank hervor, dessen zweiter Teil am Montag (Ortszeit) in Washington vorgestellt wurde.

Schon jetzt hat sich die Erde um rund 1,2 Grad im Vergleich zur vorindustriellen Zeit erhitzt. Die fatalen Folgen: Je nach Region gibt es mehr Hitzewellen und Dürren sowie Starkregen, Stürme, Waldbründe, Unwetter und Überschwemmungen. Zugleich schmelzen Gletscher und das Eis an den Polen, was den Meeresspiegel steigen lässt.

Bereits 2030 könnten sich in einigen Ländern Brennpunkte der Klimamigration herausbilden, heißt es in dem Bericht. Das Zeitfenster zum Handeln sei aber noch offen. So könnten verringerte Emissionen klimaschädlicher Treibhausgase und eine grüne und nachhaltige Entwicklung die Zahl der Klimaflüchtlinge um bis zu 80 Prozent reduzieren.

Der erste Teil des Berichts war 2018 veröffentlicht worden. Die Ergebnisse der beiden Untersuchungen zeichneten erstmals ein globales Bild der Folgen des Klimawandels auf Binnenmigration, also auf die Flucht von Menschen innerhalb ihrer Heimatländer.

Der Klimawandel sei ein starker Treiber für Migration, weil er sich auf die Lebensgrundlage der Menschen auswirke, hieß es. Seine «langsam einsetzenden Auswirkungen» zehrten in bestimmten Regionen an der Lebensqualität. Dort, wo das Trinkwasser knapp werde, die Produktivität der Ernten abnehme und der Meeresspiegel ansteige, seien Menschen gezwungen, ihre Heimat zu verlassen.

«Der Groundswell-Bericht erinnert eindringlich an die Folgen des Klimawandels für die Menschen, insbesondere für die Ärmsten der Welt, die am wenigsten zu seinen Ursachen beitragen», sagte Juergen Voegele von der Weltbank. Der Bericht enthalte eine Reihe politischer Handlungsempfehlungen.

© dpa-infocom, dpa:210914-99-213223/4

Zusammenfassung mit Link zum vollständigen Weltbank-Bericht