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Digitale Landwirtschaft: Modell geglückt

Baden Württembergs Agrarminister Peter Hauk
Baden Württembergs Agrarminister Peter Hauk. Foto: Sebastian Gollnow/Archivbild
Ladenburg (dpa/lsw) - Selbstfahrende Traktoren, die effizient säen, gezielt Unkraut entfernen und sparsam düngen, sind keine Zukunftsvision mehr. Der Satellitenpositionierungsdienst SAPOS steuert Landmaschinen autonom auf dem Feld und hat sich nach Angaben des Landwirtschaftsministeriums bei einem Test bewährt. «Die Digitalisierung nimmt eine Schlüsselrolle ein, wenn es darum geht, Wirtschaftlichkeit und Umweltschutz in der Landwirtschaft der Zukunft zu kombinieren», sagte Agrarminister Peter Hauk (CDU) bei der Vorstellung des Projektes am Freitag in Ladenburg (Rhein-Neckar-Kreis).
Stuttgart.

An dem 100 000 Euro teuren Modellversuch haben 100 Landwirte teilgenommen. Hauk will das System für größere Zahlen ausbauen. Dafür wären drei Millionen Euro in den kommenden zwei Jahren nötig. Das Ministerium rechnet mit mehr als 1000 Interessenten aus der Landwirtschaft.

Die Bauern können mit Hilfe von SAPOS fünf bis zehn Prozent Düngemittel, Saatgut und Diesel einsparen. Allerdings dürfen sie aus rechtlichen Gründen den selbstständig fahrenden Traktor nicht verlassen. Auf Unwägbarkeiten wie ein Kitz im Feld müssen sie noch reagieren können.

Das Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung betrieb SAPOS bisher in kleinerem Rahmen. Die Erweiterung «SAPOS für die Landwirtschaft» basiert auf bereits vorhandenen Flurstückdaten und Daten zu Güte des Bodens. Der Dienst ist in der Lage, die Position eines Traktors mit ein bis drei Zentimeter Genauigkeit zu bestimmen - das ist weit genauer als andere Systeme. Der Einsatz einer Echtzeitpositionierung wie SAPOS sei auch in Verkehr, Bauwirtschaft oder Forsten sinnvoll, sagte Hauk.

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