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Freiburger Erzbischof Burger fordert weltweit fairen Handel

Stephan Burger
Stephan Burger, Freiburger Erzbischof, predigt im Münster beim Pontifikalamt zu Weihnachten. Foto: Patrick Seeger/Archiv
Freiburg (dpa/lsw) - Der Freiburger Erzbischof Stephan Burger fordert mehr Sensibilität in Deutschland für weltweite Ungerechtigkeit. «Uns in Deutschland geht es im Vergleich zu vielen anderen Ländern mehr als gut, auch wenn es hier bei uns Ungleichheit und Armut gibt», sagte Burger in Freiburg der Deutschen Presse-Agentur: «Wir wollen aber nicht wahrhaben, dass unser Wohlstand oft auch auf Kosten anderer erwirtschaftet wird.» Nötig sei eine größere Solidarität mit Schwächeren und Benachteiligten. Jeder sollte sich fragen, was er beitragen könne, um weltweiten Hunger und Not zu verringern, beispielsweise mit Blick auf Konsumverhalten und Lebensstil.
Freiburg im Breisgau.

«Auch Deutschland ist nicht unschuldig an ungerechter Verteilung weltweit und den daraus folgenden Verteilungskämpfen», sagte Burger. «Auch wir haben oft zuerst unsere eigene Wirtschaft im Blick.» Dies gehe jedoch unter und werde kaum thematisiert: «Natürlich verdrängt man das gerne, solange man selbst auf der Sonnenseite steht.»

Burger leitet in der katholischen Deutschen Bischofskonferenz das Entwicklungshilfswerk Misereor und den Wohlfahrtsverband Caritas. Zudem führt er mit Freiburg eine der größten Diözesen Deutschlands.

Er plädierte für einen Bewusstseinswandel hin zu einem fairen Handel und echter Teilhabe armer Länder am Wohlstand. Die katholische Kirche wolle verstärkt darauf hinwirken.

Dieses Jahr will der Erzbischof daher für die Deutsche Bischofskonferenz auf die Philippinen reisen, um Hilfsprojekte zu besuchen und zu unterstützen. Zudem plane er zu dem Zweck mit Misereor und Caritas Reisen nach Indien, Äthiopien, Kenia und Syrien.

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