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Frühjahrsputz in Corona-Zeiten: Mehr Sperrmüll

Sperrmüll spiegelt sich in einem Spiegel
Sperrmüll spiegelt sich auf einem Gehweg in der Scheibe eines alten Spiegels. Foto: Marijan Murat/dpa
Was tun, während man in der Corona-Krise viel Zeit in den eigenen vier Wänden verbringt? «Entrümpeln!», denken sich offenbar viele. Nicht alle halten sich dabei an die Regeln.
Freiburg im Breisgau.

Freiburg/Stuttgart (dpa/lsw) - Viele Menschen nutzen die Zeit während der Corona-Krise offenkundig für einen ausführlichen Frühjahrsputz. Mehrere Kommunen berichten von mehr Nachfrage bei der Sperrmüllentsorgung. Teils wird das Gerümpel aber auch einfach illegal abgestellt.

Gerade seien viele Leute zu Hause und misteten zum Beispiel den Keller aus, sagte der Geschäftsführer der Abfallwirtschaft und Stadtreinigung Freiburg, Michael Broglin. Im Vergleich zum Vorjahr habe es in den vergangenen Wochen etwa zehn Prozent mehr Anmeldungen zur Sperrmüllabholung gegeben. Es wandere aber auch extrem viel Müll einfach so auf die Straße.

Auf den Abholtermin müsse man schließlich in der Regel mehrere Wochen warten, sagte Broglin. Und einfach zum Recyclinghof zu fahren, war in Freiburg viele Wochen während der Corona-Krise nicht möglich - die Höfe waren dort bis Anfang der Woche geschlossen. Ob Wertstoffhöfe geöffnet sind und Sperrmüll abgeholt wird, ist von Kommune zu Kommune unterschiedlich.

Auch aus Stuttgart heißt es: «Leider stellen wir fest, dass die unerlaubten Müllablagerungen zunehmen.» Die Sperrmüllabfuhr wurde hier fortgesetzt. Sie habe etwas weniger Aufträge zu verzeichnen, allerdings eine gleichbleibende Abfuhrmenge.

In Karlsruhe wurde die Abholung vorerst ausgesetzt, es blieben aber Wertstoffstationen offen, an denen auch Sperrmüll abgegeben werden kann. Das Angebot werde derzeit verstärkt angenommen, hieß es. In Heidelberg ist die Sperrmüllabfuhr derzeit eingestellt. Seit dem 17. April können wieder Abholtermine vereinbart werden. Seitdem habe man doppelt so viele Anmeldungen wie sonst erhalten, teilte die Stadt mit. Es habe sich bei dem ein oder anderen offensichtlich etwas angestaut, sagte ein Sprecher der Stadt. Mehr illegal abgeladenen Müll stellen Karlsruhe und Heidelberg aber nicht fest.

Anders das Polizeipräsidium Konstanz: «Die Leute haben ja Zeit, auszumisten», sagte eine Sprecherin. Einige «Sünder» habe man bereits ermittelt und angezeigt. Wer seinen Müll so entsorge, begehe eine Ordnungswidrigkeit und müsse mit einer Geldstrafe rechnen. Sollte es keine Möglichkeit geben, den Müll etwa beim Wertstoffhof abzugeben, rät die Polizei: «Lagern Sie ihren Müll solange zu Hause.» Die Stadt Konstanz teilte mit, es habe nicht mehr Anfragen für die Abholung von Sperrmüll gegeben als sonst.

Mitteilung des Polizeipräsidiums Konstanz