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Hohenheimer Attestaffäre: Ermittlungen gegen Studenten

Universität Hohenheim
Das Schloss Hohenheim, das Teile der Universität Hohenheim beherbergt, ist durch ein Geländer zu sehen. Foto: Marijan Murat/Archivbild Foto: dpanitf3
Stuttgart (dpa/lsw) - Knapp ein Jahr nach den massenhaften Krankmeldungen an der Stuttgarter Universität Hohenheim ermittelt die Staatsanwaltschaft Stuttgart mittlerweile gegen etwa 100 Studenten. Das teilte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft am Mittwoch mit. Die Studenten stehen im Verdacht, zu Unrecht ausgestellte Atteste benutzt zu haben. Zuvor hatten die «Stuttgarter Zeitung» und die «Stuttgarter Nachrichten» darüber berichtet.
Stuttgart.

Den Studenten droht demnach eine Geldstrafe oder eine Freiheitsstrafe von bis zu einem Jahr. Der Fall kam ins Rollen, als die Stuttgarter Hochschule darauf aufmerksam wurde, dass bei einer Klausur im Mai vergangenen Jahres zahlreiche Studenten nahezu gleichlautende Krankschreibungen vom selben Arzt hatten.

Der Mediziner wird verdächtigt, falsche Atteste ausgestellt zu haben. Seit Juli 2018 ermittelt die Staatsanwaltschaft daher gegen den Mann. Es bestehe der Verdacht, dass er möglicherweise 145 falsche Gesundheitszeugnisse ausgestellt haben könnte, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft am Mittwoch. Die Zahl sei deshalb so hoch, da manche Studenten mehrere Atteste von dem Mediziner ausgestellt bekommen hatten.

Ob an den Arzt womöglich Geld geflossen sei, sei unter anderem Gegenstand der laufenden Ermittlungen, wie die Anklagebehörde mitteilte. Dem Arzt droht demnach - für jedes womöglich falsch ausgestelltes Attest - eine Geldstrafe bis zu 360 Tagessätzen oder eine Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren.