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«Wir dürfen nie vergessen!»
Atze Schröder über Nazi-Verbrechen seines Vaters

"Markus Lanz" - Atze Schröder
Der Comedian Atze Schröder (2.v.r.) reicht Eva Szepesi (2.v.l.) im Beisein ihrer Tochter Anita Schwarz (r) im Studio bei Markus Lanz die Hand. Foto: Markus Hertrich/ZDF/dpa
Der Komiker ist zu Gast bei Markus Lanz in dessen Talkshow und trifft dort auf eine Holocaust-Überlebende. Ihre Geschichte berührt ihn dermaßen, dass er sich für die «schlimmsten Sachen», die sein Vater begangen hat, entschuldigt.

Berlin/Köln (dpa) - Der Komiker Atze Schröder (54) hat sich bei der Holocaust-Überlebenden Eva Szepesi für die Nazi-Verbrechen seines Vaters entschuldigt. «Es waren viele Tragödien in unserer Familie, die unter den Teppich gekehrt wurden», sagt Schröder in der ZDF-Talkshow von Markus Lanz (Donnerstag).

Sein Vater, der vor neun Jahren starb, habe als Soldat die «schlimmsten Sachen» im Krieg gemacht. Schröder gibt Szepesi in der Sendung die Hand und entschuldigt sich.

Sein Vater sei mit 17 Jahren aus dem Haus gegangen, mit 30 zurückgekehrt. «Nach dem Krieg hat er sich entschieden, diese Tür erstmal zuzumachen und ein gutes Leben zu führen», erzählt Schröder.

Eva Szepesi (87) überlebte den Holocaust als junges Mädchen. Nach der Aufzeichnung der Sendung sagte Schröder, er sei von Szepesis Geschichte so berührt gewesen, dass er das Gefühl hatte, seine Geschichte erzählen zu müssen. «Mich für die Taten meines Vaters und seiner Täter-Generation zu entschuldigen. Wir dürfen nie vergessen!»

Szepesi bezeichnete Schröders Geste nach der Aufzeichnung als «absolut außergewöhnlich». So eine Entschuldigung erlebe sie nur ganz selten, das sei ihr menschlich sehr nahe gegangen. Begleitet wurde Szepesi in der Sendung von ihrer Tochter Anita Schwarz.