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Seltene Geburt in der Luft
Baby Martin wurde im Rettungshubschrauber geboren

Seltene Geburt
Mutter Sonja Lammers liegt mit Baby Martin Timotheus auf der Geburtsstation der Klinik Osnabrück. Dahinter stehen die "fliegenden Geburtshelfer" vom ADAC. Foto: ADAC Luftrettung/dpa
Geburt in der Luft
Nicht mal der Helikopter Christoph Europa 2 ist für den kleinen Martin Timotheus aus Nordrhein-Westphalen schnell genug gewesen. Foto: ADAC Luftrettung/dpa
Es ging schnell: Rettungshubschrauber Christoph Europa 2 flog mit 200 Stundenkilometern Richtung Kreißsaal, aber Baby Martin war trotzdem schneller. Erstmals seit 28 Jahren wurde wieder ein Kind in einem ADAC-Rettungshubschrauber geboren.

Mettingen/Osnabrück (dpa) - Nicht einmal der Helikopter ist für den kleinen Martin Timotheus aus Nordrhein-Westfalen schnell genug gewesen: Der Junge ist im Anflug auf das Klinikum Osnabrück (Niedersachsen) in etwa 150 Metern Höhe zur Welt gekommen.

Die Geburt bei mehr als 200 Stundenkilometern haben sowohl der Säugling (3620 Gramm, 53 Zentimeter) als auch die 24 Jahre alte Mutter aus Mettingen gut überstanden, wie ein Sprecher des ADAC mitteilte. Die Rettungsleitstelle hatte den Hubschrauber Mitte Januar zur Mutter geschickt, nachdem bei ihr einige Tage früher als vorgesehen die Wehen eingesetzt hatten. Der Heli braucht für die Strecke nur wenige Minuten.

Dass der Rettungshubschrauber zum Kreißsaal wird, ist eine absolute Seltenheit. «Der letzte von uns dokumentierte Fall liegt 28 Jahre zurück. Das war 1992 bei dem in München stationierten Rettungshubschrauber "Christoph 1"», erzählte ADAC-Sprecher Jochen Oesterle. «Unseren Crews wird derzeit an der Coronafront alles abverlangt. Diese Geburt ist daher für uns alle ein glückliches Geschenk und ein wunderbarer Lichtblick in der Pandemiezeit.»

Mutter Sonja Lammers wurde von dem Einsatz des Rettungshubschraubers überrascht. «Es ging ja nicht, dass mein Mann mitfliegt, also ist er mit dem Auto zum Klinikum gefahren - und als er angekommen ist, war er bereits Papa», wird sie in der Mitteilung zitiert. Das Hebammenteam erwartete Baby und Mutter direkt auf dem Flugfeld. «Bei uns ist das jetzt natürlich überall ein großes Gesprächsthema und ich werde damit aufgezogen, dass sich unsere nächsten Kinder vielleicht etwas mehr Zeit lassen sollten», sagte Lammers.

© dpa-infocom, dpa:210201-99-250166/2