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Neue Warnstreiks drohen
Immer noch keine Tarif-Einigung für Gebäudereiniger

Keine Einigung für Gebäudereiniger
«Sauberkeit hat ihren Preis»: Neue Warnstreiks der Gebäudereiniger drohen. Foto: Sebastian Willnow/dpa-Zentralbild/dpa
Auch die sechste Verhandlungsrunde hat keine Tarifeinigung für das Gebäudereiniger-Handwerk gebracht. Die IG BAU bereitet neue Warnstreiks vor. Knackpunkt ist eine Leistung, die für die meisten Arbeitnehmer selbstverständlich ist.

Frankfurt/Main (dpa) - Die Tarifverhandlungen für die rund 650.000 Gebäudereiniger in Deutschland sind erneut ergebnislos unterbrochen worden.

Die IG BAU bereitet nun nach den Worten ihres Vorstandsmitglieds Ulrike Laux neue Warnstreiks vor, um in der Handwerksbranche doch noch ein Weihnachtsgeld im Manteltarifvertrag zu verankern. An diesem Punkt waren die Verhandlungen in der Nacht in Dreieich bei Frankfurt abgebrochen worden, ohne dass die Parteien einen neuen Termin festgelegt hätten. Das bestätigten beide Seiten.

Der Verhandlungsführer der Arbeitgeber, Christian Kloevekorn, kritisierte die Forderung nach einem Weihnachtsgeld, die in der Lohnrunde im kommenden Jahr besprochen werden müsse. «Diese Themenvermengung ist und bleibt Haupthindernis auf dem Weg zu einem Tarifabschluss», erklärte er. Die Arbeitgeber seien auf viele Forderungen der Gewerkschaft beispielsweise bei Urlaub, Zuschlägen und Eingruppierungen eingegangen.

Überstundenzuschläge wolle man nun auch an Teilzeitkräfte zahlen, wenn diese mehr als acht Stunden am Tag arbeiten. Bislang sollten die Zuschläge allein Vollzeitbeschäftigten zugestanden werden, was aber gegen die Rechtsprechung des Bundesarbeitsgerichts verstößt.

Gewerkschafterin Laux zeigte sich enttäuscht vom Verlauf der Gespräche und hielt ihrerseits der Bundesinnung eine Blockadehaltung vor. Über Warnstreiks werde die Tarifkommission der IG BAU beraten. Bereits in der vergangenen Woche hatten Fenster- und Fassadenreiniger, Putzkräfte sowie Reiniger von Industriemaschinen vorübergehend die Arbeit niedergelegt.

IG BAU Presse