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«Übenehmen Verantwortung»
Luftfahrtmesse ILA Berlin abgesagt

ILA
Tausende Besucher zieht die Luftfahrtaustellung ILA traditionell an. Für Mai ist die Schau in Berlin abgesagt. Foto: Ralf Hirschberger/dpa
Keine Formationsflüge, keine Loopings, kein Kampfjet-Dröhnen: Die Internationale Luft- und Raumfahrtausstellung mit ihren Flugschauen fällt aus. Und die nächste Ausgabe wird ein anderes Gesicht haben.

Schönefeld/Berlin (dpa) - Die Luftfahrtmesse ILA Berlin im Mai wird abgesagt. Damit soll die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus gebremst werden, teilten die Veranstalter am Mittwoch mit. «Für uns ist klar: Wir übernehmen Verantwortung für die Aussteller, Partner und Besucher der ILA 2020.»

Die Internationale Luft- und Raumfahrtausstellung (ILA) zählt neben Le Bourget bei Paris und Farnborough bei London zu den großen internationalen Leistungsschauen der Industrie. Sie war vom 13. bis 17. Mai auf dem Messegelände im Schönefelder Ortsteil Selchow am Rande des neuen Hauptstadtflughafens BER geplant.

Alle zwei Jahre lockt die Messe Zehntausende Fach- und Privatbesucher. Fluggesellschaften besiegeln dort Millionengeschäfte.

Mehr als 1000 Aussteller waren in Schönefeld bei Berlin erwartet worden, über 50 Konferenzen geplant. Experten wollten darüber diskutieren, wie Fliegen sauberer, sicherer und leiser werden kann. Flugtaxis, Drohnen und Raketentechnik sollten zu besichtigen sein - und eindrucksvolle Flugschauen. Zur vorigen Ausgabe vor zwei Jahren kamen 180 000 Fach- und Privatbesucher.

Der Coronavirus-Krise fällt damit die zweite internationale Leitmesse in Berlin zum Opfer. Die Internationale Tourismus-Börse (ITB) Anfang März war fünf Tage vor Beginn abgesagt worden. Das Gesundheitsamt hatte die Auflagen derart verschärft, dass die Messe für die Veranstalter nicht mehr durchführbar war. So sollte jeder Teilnehmer belegen, nicht aus einem Risikogebiet zu stammen oder Kontakt zu Menschen von dort gehabt zu haben.

Für die ILA hatten die Veranstalter in den vergangenen Wochen noch auf verstärkte Hygienebestimmungen gesetzt. Zugleich machten sie deutlich, dass sie den Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts und der zuständigen Bundes- und Landesbehörden folgen würden. «Die Messe Berlin hat seit Wochen darauf hingewiesen, dass die Entscheidung über die Durchführung oder Absage von Großveranstaltungen zur Zeit nur auf der Grundlage der Empfehlung beziehungsweise Anweisung der zuständigen Fachbehörden erfolgen kann», teilte Messe-Chef Christian Göke mit.

Mit der Absage entgeht Freunden der teils sehr anspruchsvollen Flugvorführungen die letzte ILA im bekanntem Format. Ab der nächsten Ausgabe 2022 wird es weniger Flugschauen geben - sollte wie geplant im Oktober 2020 der neue Hauptstadtflughafen eröffnen. Die ILA findet am Rande des BER-Geländes statt und nutzt die Start- und Landebahn. Zwischen den regulären Starts und Landungen gibt es nur noch kleine Zeitfenster für Flugschauen.

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