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Corona-Maßnahmen
Sachsen kippt Maskenpflicht beim Einkaufen

Coronavirus
Ein Schild weist auf die Maskenpflicht in der Fußgängerzone hin. Foto: Marijan Murat/dpa
Darauf haben viele Menschen lange gewartet: Ab Ende der Woche ist in Sachsen Einkaufen ohne Mund-Nasen-Schutz erlaubt. In anderen Bereichen bleibt die Maskenpflicht aber bestehen.

Dresden (dpa/sn) - In Sachsen darf in der Corona-Krise von Freitag an ohne Maske in Supermärkten und Läden eingekauft werden. Voraussetzung ist eine Sieben-Tage-Inzidenz unter zehn, kündigte Gesundheitsministerin Petra Köpping (SPD) am Dienstag in Dresden nach einer Sitzung des Kabinetts an.

Ein Mund-Nasen-Schutz muss aber weiter in Bus und Bahn sowie in medizinischen Einrichtungen wie Krankenhäusern oder Pflegeheimen getragen werden. Derzeit liegen alle Landkreise und Städte im Freistaat unter dem Schwellenwert von zehn wöchentlichen Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner. Sachsenweit liegt die Inzidenz bei 2,2.

In der Corona-Schutzverordnung, die vom 16. bis zum 28. Juli gilt, hat Sachsen zudem seine Regeln für Großveranstaltungen angepasst - und folgt damit einer Empfehlung der Staatskanzleichefs der Bundesländer. Demnach sind ab Freitag Veranstaltungen mit bis zu 25.000 Zuschauern unter Auflagen möglich. Voraussetzung ist eine stabile Inzidenz unter 35. Zwar gilt für sämtliche Großveranstaltungen - vom Fußballspiel bis hin zum Konzert - eine maximale 50-Prozent-Auslastung. Von dieser Regel könnten die örtlichen Gesundheitsämter nach Rücksprache abweichen. Geimpfte und Genesene werden bei der Besucherzahl mitgezählt.

Zudem müssen die Arbeitnehmer nach dem Urlaub bei ihrer Rückkehr an den Arbeitsplatz einen negativen Corona-Test vorlegen. Das gilt für alle, die länger als fünf Tage weg waren - unabhängig vom Aufenthaltsort. Die Regelung greift zu Beginn der Sommerferien in Sachsen zum 26. Juli. Köpping rief dazu auf, die Testpflicht ernst zu nehmen. Unterwegs könne man sich unbemerkt mit dem Virus infizieren und dann am Arbeitsplatz weiter geben. Geimpfte und Genesene müssen keinen Negativtest machen.

Kein Termin mehr für Impfung benötigt

Zugleich will Sachsen das Impfen weiter erleichtern. Ab sofort fällt in den Impfzentren die Terminvergabe komplett weg. «Sie können einfach ins Impfzentrum gehen und werden geimpft», sagte Köpping. Bislang galt die Regelung, dass man sich ab 14.00 Uhr in den Impfzentren ohne Termin impfen lassen konnte. Auch unter den Impfstoffen könne man mittlerweile auswählen. Erneut appellierte die Ministerin an die Impfbereitschaft: «Wenn wir einen guten Herbst haben wollen, bedeutet das, dass wir uns impfen lassen müssen.» Mittlerweile sind 40 Prozent der Menschen in Sachsen vollständig geimpft.

Gleichzeitig sprach sich Köpping gegen eine mögliche Impfpflicht aus. Stattdessen sollte es lieber mehr Aufklärung und niedrigschwellige Angebote etwa in Einkaufszentren geben. Geldprämien als Anreiz für Impfungen sind nicht geplant.

Unterdessen arbeitet der Freistaat an einem Stufenplan für eine Teststrategie. Bei einer steigenden Inzidenz sollen die Test-Kapazitäten schnell wieder hochgefahren werden können, sagte Köpping. Gerade für Urlaubsrückkehrer sollte es gute Test-Möglichkeiten geben. Rund 600.000 Schnelltests seien vorrätig. Auch ein Konzept für das Impfen ab Ende September wird erarbeitet - dann schließen die Impfzentren. «Wir werden noch einmal eine Kampagne durchführen zur Steigerung der Impfbereitschaft.» Eine hohe Impfquote sichere, das beispielsweise Gaststätten lange geöffnet bleiben können.

© dpa-infocom, dpa:210713-99-368376/2