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Nach parteiinterner Kritik
Scholz: Habe bei Kür der SPD-Vorsitzenden keine Sonderrolle

Scholz und Geywitz
Kandidatenduo für den SPD-Vorsitz: Olaf Scholz und Klara Geywitz. Foto: Monika Skolimowska
Berlin (dpa) - Vizekanzler Olaf Scholz hat Kritik an den Umständen seiner Kandidatur zum SPD-Vorsitzenden zurückgewiesen. Er habe keine Sonderrolle und sei ein ganz gewöhnlicher Bewerber, sagte der Finanzminister der «Welt am Sonntag».

Zwei Mitbewerber um den Vorsitz, der Bundestagsfraktionsvize Karl Lauterbach und die Flensburger Oberbürgermeisterin Simone Lange, hatten Scholz in der «Bild»-Zeitung aufgefordert, das Zustandekommen seiner Kandidatur aufzuklären.

Vor gut einer Woche war bekannt geworden, dass er zur Kandidatur bereit ist. Das habe Scholz den drei Interimsvorsitzenden Malu Dreyer, Manuela Schwesig und Thorsten Schäfer-Gümbel am 12. August in einer Telefonkonferenz angekündigt, hatte «Der Spiegel» berichtet. In Parteikreisen wurde der Deutschen Presse-Agentur diese Darstellung bestätigt. Schäfer-Gümbel bestritt später allerdings, dass es die Schalte gegeben habe.

Scholz erklärte, sich über interne Gespräch nicht zu äußern, und fügte hinzu: «Wir werden alle unter gleichen Bedingungen und mit den gleichen Redezeiten auf diesen Konferenzen auftreten. Die Vorgaben dafür sind sehr strikt, und das ist gut so. So transparent war die Kür des SPD-Vorsitzes noch nie.» Die drei kommissarischen Vorsitzenden «organisieren neutral den Kandidaten-Prozess». Das Verfahren mit 23 Regionalkonferenzen zur Vorstellung der Kandidaten sei aufwendig, aber «gut und richtig». Zugleich rief er dazu auf, «dass wir uns nicht nur mit uns selbst beschäftigen».

Scholz tritt als Duo mit der Brandenburger Landtagsabgeordneten Klara Geywitz an. Er bekräftigte, aus Verantwortung für die Partei zu handeln. Zu seiner ursprünglichen Position, für den Parteivorsitz habe er als Finanzminister keine Zeit, sagte Scholz: «Die Sache mit der Doppelspitze hat mir die Entscheidung dann leichter gemacht.» Eine gemeinsame Führung schaffe Freiräume.

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