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Bar vorläufig geschlossen
Zu viel Kohlenmonoxid in Shisha-Bar: Zwei Frauen bewusstlos

Wasserpfeife
Rauch steigt in einer Shisha-Bar aus einer Wasserpfeife. Foto: Soeren Stache
Shisha-Bars sind bei jungen Leuten beliebt. Doch immer wieder kommt es zu Kohlenmonoxid-Vergiftungen. In Niedersachsen wurden nun zwei Frauen bewusstlos. Müssen die Bars schärfer kontrolliert werden?

Peine (dpa) - In einer Shisha-Bar im niedersächsischen Peine sind zwei junge Frauen wegen zu viel Kohlenmonoxid in der Luft bewusstlos geworden. Acht weitere Gäste wurden in der Nacht zum Sonntag von Sanitätern behandelt. Die Bar wurde vorläufig geschlossen, wie die Polizei mitteilte.

Die beiden 25 und 27 Jahre alten Frauen kamen mit einem Krankenwagen in eine Klinik, ihnen ging es am Sonntag wieder besser. Insgesamt hielten sich knapp 40 Menschen in dem relativ neuen Café auf. Zwölf Rettungswagen, zahlreiche Sanitäter und über 40 Feuerwehrleute kümmerten sich vor Ort um die Gäste. Die Betreiber der Bar müssen sich nun einem Ermittlungsverfahren stellen.

Shisha-Bars, in denen Wasserpfeifen geraucht werden, werden bei jungen Leuten seit Jahren beliebter. Doch bei Kontrollen solcher Bars wurden immer wieder teils erheblich überhöhte Kohlenmonoxid-Werte festgestellt.

Das geruch- und farblose Gas Kohlenmonoxid wird beim Verbrennen der Kohle auf dem Wasserpfeifen-Kopf freigesetzt. Auch wer selbst nicht raucht, ist durch das Gas in der Raumluft gefährdet. Vergiftung und Bewusstlosigkeit können die Folge sein. Tückisch ist, dass frühe Symptome wie Übelkeit, Schwindel und Kopfschmerzen meist auf Tabak- oder Alkoholgenuss zurückgeführt werden.

In diversen Bundesländern - etwa Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Hamburg und Nordrhein-Westfalen - wird diskutiert, ob es strengere Auflagen für die Betreiber solcher Bars geben muss, etwa bessere Belüftungsanlagen oder Kohlenmonoxid-Melder. In manchen Städten wie etwa Hildesheim werden Shisha-Bars regelmäßig kontrolliert.

In Hamburg durchsuchte die Polizei am Wochenende fünf Shisha-Bars. Dabei fanden sie nicht nur unversteuerten Tabak und minderjährige Gäste, sondern in zwei Bars alarmierten sie die Feuerwehr wegen erhöhter Kohlenmonoxid-Werte. Die Einsatzkräfte öffneten nach Angaben der Feuerwehr die Fenster und lüfteten durch, verletzt wurde niemand. In Hamburg war vor rund drei Wochen eine Bar wegen erhöhter Werte kurzzeitig evakuiert worden, nachdem sich zwei Gäste vergiftet hatten.

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