Statt weiter Unterschriften zu sammeln, haben Naturschützer und Bienenfreunde die Mobilisierung für ihr Volksbegehren eigentlich vor einer Woche gestoppt - zunächst bis Mitte Dezember. Stattdessen wollen sie gemeinsam mit der Landesregierung an einem alternativen Gesetzentwurf arbeiten. Am Dienstag hatte das grün-schwarze Kabinett entsprechende Eckpunkte für mehr Artenschutz beschlossen, die auf breite Zustimmung stoßen. Der Regierungsentwurf soll inhaltliche Ziele des Bienen-Volksbegehrens übernehmen, aber umstrittene Passagen entschärfen - etwa zu Pestiziden.
Der Naturschutzbund Nabu, der zum Trägerkreis des Volksbegehrens gehört, ruft seine 100 000 Mitglieder in dem Mitgliedermagazin «Naturschutz heute» (Erscheinungsdatum: 25. Oktober) fälschlicherweise immer noch zur Unterstützung des Volksbegehrens auf. Die Mitgliederzeitschrift sei zum Zeitpunkt der Einigung bereits gedruckt gewesen, teilte der Verband am Mittwoch mit. «Das hat sich zeitlich überschnitten», sagte Nabu-Landeschef Johannes Enssle. Er warb darum, dem Dialog eine Chance zu geben und forderte die NABU-Gruppen auf, nicht weiter aktiv Unterschriften zu sammeln.