Nach Polizeiangaben ist noch unklar, ob die gewaltsame Entfernung der «Stolpersteine» politisch motiviert ist. Der Mann sei bislang wegen Diebstahl, Körperverletzung und Widerstand gegen Beamte einschlägig bekannt. Möglicherweise sei er am Verkauf des für die Gravuren verwendeten Messings interessiert gewesen. Zu seinen Beweggründen werde der Mann noch vernommen, hieß es. Ein Ermittlungsverfahren wegen Verdachts des besonders schweren Fall des Diebstahls sei gegen ihn eingeleitet worden.
Die vom Künstler Gunter Demnig 1996 initiierte Aktion soll das Gedenken der Opfer des Nationalsozialismus aufrechterhalten. Die zehn mal zehn Zentimeter großen Gedenktafeln werden vor dem letzten selbstgewählten Wohnort der NS-Opfer in den Boden eingelassen. Das Projekt war nach Angaben des Künstlers im Juni 2021 auf fast 90 000 verlegte Steine in über 1800 Kommunen weltweit angewachsen.
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