Zugleich müsse mehr getan werden, um Nachwuchs für die Pflege zu gewinnen, forderte Schwarz. Die Grünen planten im ersten Quartal eine Dialogoffensive, bei der alle wichtigen Beteiligten an einen Tisch kommen sollen. Das Ziel sei, zehn Prozent mehr Auszubildende im In- und Ausland zu gewinnen. Die Fraktion will außerdem ein Qualitätssiegel für Pflegekräfte aus dem Ausland erarbeiten - ein Zertifikat für die Vermittlung von ausländischen Betreuungskräften. Dieses soll dann auf Bundesebene vorangebracht werden.
Schwarz sieht grundsätzlich die Notwendigkeit, dass der Staat mehr für die Gesundheit ausgibt. Politik und Gesellschaft müssten sich darüber klar werden, dass man die Vergütung und die Arbeitsbedingungen in der Pflege verbessern müsse. «Am Ende wird man dafür auch in den Geldbeutel greifen müssen.» Das Land stehe zu einer «hohen und auskömmlichen Krankenhausfinanzierung».
In Baden-Württemberg sind schon Pflegeprämien von bis zu 3000 Euro in der Corona-Krise gewährt worden. Das Land setzt sich derzeit beim Bund dafür ein, die Prämien rückwirkend zum 1. Januar 2021 von der Steuer zu befreien. SPD, Grüne und FDP im Bund haben zudem in ihrem Koalitionsvertrag festgehalten, dass es einen weiteren Corona-Bonus für Pflegekräfte geben soll. Dafür will die Ampel-Regierung eine Milliarde Euro zur Verfügung stellen. Sozialminister Manne Lucha und Finanzminister Danyal Bayaz (beide Grüne) haben vorgeschlagen, die Prämie zu staffeln und vor allem Beschäftigte auf Intensiv- und Coronastationen zu belohnen.
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