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Impfungen von Schülern noch vor den Sommerferien?

Andreas Stoch spricht bei einem Parteitag der SPD
Andreas Stoch spricht bei einem Parteitag der SPD. Foto: Christoph Schmidt/dpa
Noch in dieser Woche könnte es eine Impfstoff-Zulassung für Kinder ab zwölf Jahren geben. Darauf sollte sich das Land vorbereiten, sagt die SPD und fordert mobile Impfteams an Schulen. Keine schlechte Idee, finden auch andere - unter Vorbehalt.
Stuttgart.

Stuttgart (dpa/lsw) - Die Landesregierung will noch vor den Sommerferien mit Impfungen gegen das Coronavirus für Schülerinnen und Schüler beginnen - sobald ein Impfstoff für Jugendliche zugelassen ist. «Im engen Austausch mit Kultusministerin Theresa Schopper und dem Bund sind wir hier auf der Zielgeraden», sagte eine Sprecherin des Sozialministeriums am Mittwoch. Details etwa zur Impfkampagne, zur Logistik und zur Verteilung des Impfstoffs würden in Kürze breit kommuniziert.

Die SPD hatte zuvor den Einsatz mobiler Impfteams an Schulen gefordert. «Die Landesregierung muss dafür sorgen, dass allen Schülerinnen und Schüler im Land rechtzeitig vor Beginn des neuen Schuljahrs eine Covid-19-Impfung angeboten werden kann», sagte der baden-württembergische Partei- und Fraktionschef Andreas Stoch der Deutschen Presse-Agentur in Stuttgart. «Der Impfstoff muss dorthin, wo sich bald wieder Kinder und Jugendliche tummeln: an die Schulen!»

Die Vorschläge Stochs würden zur Kenntnis genommen. Man könne ihm versichern, «dass die Landesregierung selbstverständlich bereits unter Hochdruck ein Impfkonzept für Schülerinnen und Schüler erarbeitet hat», hieß es dazu seitens des Ministeriums.

Der Landeselternbeirat (LEB) steht nach Worten seines Vorsitzenden Michael Mittelstaedt dem Einsatz mobiler Impfteams grundsätzlich positiv gegenüber. Allerdings dürfe es keinen Gruppendruck in den Klassen geben und: Eine Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko) für Corona-Impfungen bei Kindern und Jugendlichen sei dafür aus seiner Sicht Voraussetzung, sagte er.

Stochs Worten zufolge sollten sich die Schüler, die das wollten, schnell und unkompliziert impfen lassen können. «Das funktioniert am besten mit organisierten, freiwilligen Impfungen an den Schulen.» Das habe sich vor Jahrzehnten bei der erfolgreichen Bekämpfung der Kinderlähmung gezeigt. «Mit Impfungen an Schulen werden auch die Kinder erreicht, deren Eltern sich nicht um Impftermine für die Kinder bemühen können.»

Eine Entscheidung der EU-Arzneimittelbehörde (EMA) über die Zulassung des Corona-Impfstoffs der Hersteller Biontech und Pfizer für Kinder ab zwölf Jahren ist für diesen Freitag angekündigt. Die Stiko hatte sich angesichts noch zu dünner Datenlage mit Blick auf eine Empfehlung zunächst jedoch skeptisch geäußert.

Stoch sagte: «Es darf nicht passieren, dass wir in ein paar Tagen dastehen und sagen «Huch, jetzt könnten wir auch Kinder und Jugendliche impfen, aber wie soll das gehen?»». Mobiles Impfen mit dem Biontech-Impfstoff sei eine logistische Herausforderung.

© dpa-infocom, dpa:210526-99-743387/3