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Landesmuseum zeigt Ausstellung rund um Mode und Konsumenten

Das Landesmuseum Württemberg
Das Landesmuseum Württemberg. Foto: Sebastian Gollnow/dpa/Archivbild
Wie viel Kleidungsstücke haben wir im Schrank und was davon tragen wir? Nicht immer entscheiden wir uns für das richtige Stück beim Kauf. Denn es sind da noch Designer, Influencer und Modemagazine im Spiel.
Stuttgart.

Stuttgart (dpa/lsw) - «Was ziehe ich heute an?» - täglich stellen sich diese Frage Millionen Menschen. Dabei kauft ein Mensch in Deutschland durchschnittlich 60 Kleidungsstücke pro Jahr. Eine allgemeinverbindliche Antwort auf die Frage liefert die Landesausstellung «Fashion?! Was Mode zu Mode macht» zwar nicht. Das Landesmuseum Württemberg widmet sich von Samstag an aber dem komplexen System Kleidung, ihrer Produktion, was Designer, Social Media/Influencer und Modemagazine daraus machen und uns, den Konsumenten.

Zugleich versucht die Schau (bis 25. April), nicht die klassische Schiene zu fahren. Dies gelingt auch durch das Konzept der Interaktion mit dem Besucher. «Mode ist nicht nur Kleidung. Es braucht einen Träger, damit das zur Mode wird», erklärt Kuratorin Raffaela Sulzner am Donnerstag in Stuttgart. Über eine Videoinstallation äußern sich in der Ausstellung deswegen unterschiedliche Menschen zu ihrem Verständnis von Mode. Zugleich werden die Besucher beim Rundgang nach ihrem Verhältnis zu Mode befragt und was sie eigentlich ausdrücken wollen, wenn sie bestimmte Kleidung anziehen. Oft ist Mode auch Kommunikation.

Auf über 1000 Quadratmetern zeigt die Schau rund 250 Exponate, davon sind 80 Objekte aus der eigenen Sammlung, der Rest Leihgaben aus zehn Ländern. Coronabedingt nicht geschafft hat es ein Chanelkleid von Jackie Kennedy und eine Jacke von John Lennon. Präsentiert wird viel internationale Modegeschichte von den 1950er Jahren bis heute. Darunter Haute-Couture-Entwürfe bekannter Designer wie eine aufwendig drapierte Robe von John Galliano für Dior oder ein ausladendes Abendkleid des Pariser Modehauses Balmain, das über und über mit Swarovski-Kristallen, Perlen und Silberfäden bestickt ist. Aber auch Originalkleider vergangener Stil-Ikonen, etwa Kaiserin Elisabeth von Österreich, Marlene Dietrich und David Bowie, sind zu sehen.

Die Ausstellung ist in mehrere Bereiche unterteilt. In einem verfolgt man, wie Designer von ihrer Vision zum fertigen Stück vorgehen. Zwei Absolventen der Modeschule Pforzheim zeigen dazu jeweils ein Objekt ihrer Abschlusskollektion. Ein anderer Bereich nennt sich «Mode zeigen». Darin ein nachempfundener Catwalk in einem Flur mit Spiegelkabinett, an dessen Ende eine Videoprojektion, die Voguing-Tänzer zeigt. Dieser Tanzstil kennzeichnet sich durch seine typisch linearen und rechtwinkligen Arm- und Beinbewegungen in Anlehnung an Posen und Körperhaltungen von Models. Die Bezeichnung stammt von der gleichnamigen Modezeitschrift Vogue. In der Abteilung «Mode tragen» sieht man ein ganz spezielles Stück: Birkenstocks, die Apple-Mitbegründe Steve Jobs im Alltag trug.

Landesmuseum

Birkenstock von Steve Jobs auf Instagram

Voguing