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Mögliches Verbrenner-Aus: Bosch kann damit leben

Bosch
Fahnen mit dem Bosch-Logo wehen. Foto: Sebastian Gollnow
Bosch-Chef Stefan Hartung kann mit dem möglichen Verbot von Autos mit Verbrennungsmotor ab dem Jahr 2035 in der Europäischen Union leben. Hartung sagte der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» (Donnerstag): «Wir können das Ziel mittragen, die CO2-Emissionen von Neufahrzeugen bis 2030 um 55 Prozent und bis 2035 um 100 Prozent zu senken.» Doch für die Entscheidung seien zwei Aspekte wichtig: Die verbindliche Technologieentscheidung für das Jahr 2035 schränke den Spielraum für Innovationen zu stark ein. Man treffe so Annahmen über einen Zeitraum von 13 Jahren hinweg, ohne die Bandbreite möglicher Innovationen zu kennen.

Stuttgart. Hartung sagte weiter: «Daher sind wir grundsätzlich für einen technologieoffenen Ansatz und begrüßen eine Öffnungsklausel, wie möglicherweise die nun von den EU-Umweltministern zu den E-Fuels gefundene.» Nach Auffassung des Bosch-Chefs wird es weiterhin Autos mit Verbrennungsmotor geben, «und die können auch einen Beitrag zum Klimaschutz leisten.»

Zum zweiten Aspekt der Thematik verwies der Manager darauf, dass 2035 noch ein Großteil der Autos mit Verbrennungsmotor fahren werde. Deshalb halte er die nun vorgesehene Öffnungsklausel für CO2-neutrale Kraftstoffe für richtig, da es bereits jetzt Fahrzeuge gebe, die E-Fuels-fähig seien. «Viele Annahmen, die wir vor zwei oder drei Jahren getroffen haben, gelten schon heute nicht mehr. Und das wird auch in 13 Jahren so sein.»

Geht es nach dem Willen des EU-Parlaments, dürfen Hersteller aus Klimaschutzgründen ab 2035 keine Autos mit Verbrennungsmotor mehr verkaufen. Die EU-Staaten stimmen dem grundsätzlich zu. Sie forderten aber die EU-Kommission auf zu prüfen, ob es nicht doch vertretbar wäre, auch nach 2035 noch Autos mit Verbrenner zuzulassen, wenn sie mit klimaneutralen synthetischen Kraftstoffen fahren.

© dpa-infocom, dpa:220630-99-858434/2