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Gutachten
Name der Uni Tübingen wird geprüft: Entscheidung im Sommer

Universität Tübingen
Ein Schild weißt auf die Eberhard-Karls-Universität Tübingen hin. Foto: picture alliance
Die altehrwürdige Eberhard Karls Universität Tübingen steht möglicherweise vor einem Namenswechsel. Nach dem jetzt veröffentlichten Gutachten durch mehrere Historiker zu den Namensgebern der Uni, Graf Eberhard und Herzog Karl Eugen von Württemberg, soll Mitte des Jahres entschieden werden, ob sich die Hochschule umbenennt oder alles so bleibt wie es ist. Universitätsrektor Bernd Engler sagte am Donnerstag, dass der Senat eine breite Diskussion darüber führen werde. «Die Senatorinnen und Senatoren würden gerne diese Debatte noch im Sommersemester abschließen», sagte Engler.

Tübingen. Graf Eberhard von Württemberg hatte die Universität Tübingen 1477 gegründet. Herzog Karl Eugen hatte 1769 den bis heute gültigen Namen der Hochschule festgelegt, die als Eberhard Karls Universität auf die Vornamen beider Herrscher Bezug nimmt.

Kritik an dem historischen Namen der Universität Tübingen wurde bereits in der Studentenbewegung der 1970er Jahre laut. Die aktuelle Kritik wendet sich gezielt gegen die beiden Namensgeber der Universität, denen Antisemitismus beziehungsweise eine despotische Regierungsweise vorgeworfen wird. Der Senat hatte deshalb im vergangenen Jahr eine Kommission ins Leben gerufen, die eine Bewertung erstellen sollte. «Eberhard ist judenfeindlich und unterscheidet sich damit in keiner Weise von der allergrößte Teil seiner Zeit- und Standesgenossen», sagte die Leiterin der Kommission, Sigrid Hirbodian. Sie ist Direktion des Tübinger Instituts für Geschichtliche Landeskunde.

Gutachten zu den Namensgebern

© dpa-infocom, dpa:220512-99-258457/2