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Neue Saison mit Schwerpunkt Beethoven im Festspielhaus

Festspielhaus Baden-Baden
Das Festspielhaus in Baden-Baden. Foto: Uli Deck/Archiv
Das Festspielhaus Baden-Baden startet in diesem Jahr nicht nur in eine neue Spielzeit, sondern auch mit einem neuen Intendanten. Der künftige künstlerische Leiter hat viel vor, feiert einen großen Komponisten - und tritt in große Fußstapfen.
Baden-Baden.

Baden-Baden (dpa/lsw) - Die neue Saison im Festspielhaus Baden-Baden steht bevor - mit einem neuen Intendanten und einem großen Schwerpunkt auf Ludwig van Beethoven. Benedikt Stampa, der ab Juli die künstlerische Leitung des Hauses übernimmt, stellt im ersten von ihm verantworteten Programm den berühmten Komponisten zu dessen 250. Geburtstag in den Mittelpunkt. Beethovens Werke werden sich durch die gesamte Spielzeit 2019/20 ziehen, sagte Stampa am Freitag in der Kurstadt.

Zu hören sind unter anderem Beethovens einzige Oper «Fidelio», die Messe «Missa Solemnis» und die Neunte Sinfonie - drei zentrale Werke Beethovens. Zum ersten Mal werden auch sämtliche Streichquartette des Komponisten in Besetzung der Berliner Philharmoniker in der Kurstadt aufgeführt - «das gab es noch nie», sagte der designierte Intendant. Das Hamburg Ballet zeigt John Neumeiers «Beethoven-Projekt», in das auch Beethovens Ballettmusik «Die Geschöpfe des Prometheus» sowie seine dritte Sinfonie «Eroica» eingeflossen ist.

Eröffnet wird die Saison am 27. September mit Neumeiers Inszenierung der Ballettoper «Orphée et Eurydice» von Christoph Willibald Gluck. Neumeier ist damit erstmals in Baden-Baden als Opernregisseur zu erleben. Premiere auch die Osterfestspiele 2020 mit den Berliner Philharmonikern unter Kirill Petrenko, der sie erstmals als Chefdirigent gestaltet und in Baden-Baden den «Fidelio» dirigieren wird. Petrenkos Vorgänger, Sir Simon Rattle, kommt mit dem London Symphony Orchestra und dirigiert neben Beethovens Neunter auch dessen selten aufgeführtes Oratorium «Christus am Ölberge».

Freuen darf sich das Publikum des Opern- und Konzerthauses mit rund 2500 Plätzen zudem auf zahlreiche Weltstars: So sind beispielsweise die gefeierten Mezzosopranistinnen Elina Garanca und Cecilia Bartoli sowie die Sopranistin Renée Fleming, unter anderem für ihre Händel-Interpretationen verehrt, in der Kurstadt zu hören. Bartoli wird nach Worten Stampas in Festspielhaus Baden-Baden zum ersten Mal ihr neues Programm vorstellen.

Das Festspielhaus beschäftigt sich zudem mit Plänen für zusätzliche Räumlichkeiten und überlegt, eine Art experimentelle Studiobühne für Veranstaltungen in kleinerem Rahmen zu bauen. «Im Laufe des Jahres kann das was werden», sagte Ernst-Moritz Lipp, der Vorsitzende der Kulturstiftung Festspielhaus Baden-Baden.

Stampa übernimmt die künstlerische Leitung des Hauses zum 1. Juli. Bis dahin ist noch Andreas Mölich-Zebhauser im Amt, der das Haus seit 1998 leitet und ihm gemeinsam mit dem langjährigen Geschäftsführer Michael Drautz zu internationalem Renommee verhalf.

Während die Berufung Stampas, der 13 Jahre Intendant des Dortmunder Konzerthauses war, schon seit 2017 feststeht, hat das Festspielhaus Baden-Baden noch keinen Nachfolger für Drautz. Er hatte Ende November vergangenen Jahres mitgeteilt, das Haus auf eigenen Wunsch verlassen und sich neuen Aufgaben widmen zu wollen.