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Rettungsplan für Abellio steht: Land will einspringen

Abellio
Ein Regionalzug des privaten Bahnbetreibers Abellio fährt vor dem Stuttgarter Hauptbahnhof. Foto: Sebastian Gollnow/dpa/Archiv
Stuttgart (dpa/lsw) - Um den angeschlagenen Bahnbetreiber Abellio Rail Baden-Württemberg GmbH zu retten, will das Land Baden-Württemberg für zwei Jahre einspringen. Die landeseigene Südwestdeutsche Landesverkehrs-AG (SWEG) habe ein Kaufangebot samt Werkstatt abgegeben, teilte Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) am Dienstag in Stuttgart mit. «Das bietet den Beschäftigten eine gute Perspektive und die Fahrgäste können dann mit einem stabilen Betrieb der Züge rechnen.»
Stuttgart.

Vorgesehen sei, dass die SWEG Gesellschafterin bei der Abellio wird. Dafür soll das Unternehmen im Zuge einer Notmaßnahme nach europäischem Vergaberecht für zwei Jahre vorübergehend einen neuen Verkehrsvertrag erhalten. Dieser soll im Gegenzug die volle Kostendeckung für den Betrieb im Südwesten garantieren. Hermann sagte: «Innerhalb der nächsten zwei Jahre wollen wir die Verkehrsleistungen dann über eine Ausschreibung wieder im Wettbewerb vergeben, an dem sich auch die SWEG beteiligen kann.» Der Plan sieht ferner vor, dass die Abellio Rail Baden-Württemberg GmbH nach Abschluss dieses Verfahrens dann an den Gewinner der neuen Ausschreibung weiterverkauft wird.

Das Land und der Bahnbetreiber hatten sich Mitte September auf eine sogenannte Fortführungsvereinbarung verständigt, die bis zum Jahresende läuft. Abellio, eine Tochter der niederländischen Staatsbahn (Nederlandse Spoorwegen), steckt in finanziellen Schwierigkeiten und befindet sich seit Juni in einem Schutzschirmverfahren. Dies ist eine Sanierung im Rahmen des Insolvenzrechts. Abellio Rail Baden-Württemberg befährt Strecken im Bereich Stuttgart und Neckartal.

© dpa-infocom, dpa:211026-99-739730/3

Informationen zum Schutzschirmverfahren