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TV-Journalist Ulrich Kienzle gestorben

Ulrich Kienzle sitzt bei einer Talksendung
Ulrich Kienzle sitzt bei einer Talksendung. Foto: Karlheinz Schindler/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild
Mainz (dpa) - Der bekannte Fernsehjournalist und Nahost-Experte Ulrich Kienzle ist tot. Das teilte das ZDF am Freitag in Mainz mit. «Ulrich Kienzle war ein Top-Journalist», würdigte ihn ZDF-Chefredakteur Peter Frey. «Er hat die Welt vor Ort in Augenschein genommen, um die Konflikte wirklich zu verstehen, über die er dann berichtet hat. Mit seiner Lust, Kante zu zeigen, und mit seinem verschmitzten Humor hat er an der Seite von Bodo Hauser ZDF- und Fernsehgeschichte geschrieben.» Kienzle wurde 83 Jahre alt.
Mainz.

Mit dem 2004 gestorbenen Hauser hatte er von 1993 bis 2000 das ZDF-Politikmagazin «Frontal» moderiert und sich Wortduelle geliefert. Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) sprach von «unvergessenen» Wortgefechten.

Kienzle wurde am 9. Mai 1936 im baden-württembergischen Neckargröningen geboren. Er starb nach ZDF-Angaben am Donnerstag in Wiesbaden. Seine Karriere begann Kienzle beim Süddeutschen Rundfunk (SDR), als ARD-Korrespondent berichtete er aus mehreren arabischen Ländern. 1990 wechselte er zum ZDF und leitete dort unter anderem die Hauptredaktion Außenpolitik.

SWR-Intendant Kai Gniffke nannte Kienzle ein «markantes journalistisches Gesicht». Beim damaligen SDR habe er in den späten 1960er Jahren den Magazincharakter der «Abendschau» mit seiner unverwechselbaren Handschrift maßgeblich geprägt und Leichtigkeit mit fundiertem Journalismus verbunden.