Tuttlingen/Stuttgart. Die Städte in Baden-Württemberg bereiten sich unterdessen auf massive Probleme bei der Gasversorgung vor. In Tuttlingen wurde nach Auskunft eines Stadtsprechers ein Krisenstab eingerichtet. Dieser soll verschiedene Eskalationsstufen prüfen: Wie kann die Stadt mit sofortiger Wirkung ihren eigenen Verbrauch spürbar senken? Welche städtischen Einrichtungen würden im Fall einer Abschaltung vom Netz genommen? Welche Folgen hätte eine Abschaltung für die Wirtschaft? Wie kann der soziale Friede gewahrt werden, wenn Menschen ihre Gas- oder Stromrechnungen nicht mehr zahlen können? Im Freibad sei die Temperatur bereits heruntergefahren worden. Die Stadt prüfe jetzt, welche Gebäude im Ernstfall als Wärmehallen genutzt werden könnten.
Stadtwerke Ludwigsburg-Kornwestheim zeigen Notfallszenario
Die Stadtwerke Ludwigsburg-Kornwestheim entwickeln derzeit ein Notfallszenario und spielen selbst eine Rolle im Notfallplan der Bundesregierung.
Wir haben einen Teil unserer Kunden bereits angeschrieben, dass sie gegebenenfalls zu dem Kreis gehören, dem die Gasversorgung kurzfristig gekappt werden kann“, sagt Stadtwerke-Geschäftsführer Johannes Rager. Diese Kunden zählen zu den sogenannten ungeschützten Kunden. Dabei handelt es sich in erster Linie um größere Unternehmen. Private Haushalte, größere Wohnhäuser und kleinere Unternehmen zählen zu den geschützten Kunden. Ihnen darf das Gas nicht abgestellt werden.
Lärmehallen im Landkreis Ludwigsburg möglich
In Ludwigsburg können nach Auskunft von Kreisbrandmeister Andy Dorroch aus dem Stand 5000 Menschen mit Schlafsäcken, Betten und Hygieneartikeln versorgt werden. 48 Hallen stünden zur Verfügung, in der notfalls auch 7000 Menschen Zuflucht finden könnten - wegen welcher Katastrophenlage auch immer. Die Vorbereitungen dafür liefen schon eine Weile und hätten nichts mit der Gasmangellage zu tun. «Aber deswegen kam jetzt mehr Schwung in die Sache», sagte Dorroch.
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