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Zwei Jahre Haft wegen Raserei und Versicherungsbetrugs

Amtsgericht Mannheim
Das Eingangsportal des Amtsgerichts. Foto: Ronald Wittek/dpa/Archiv
Mannheim (dpa/lsw) - Das Amtsgericht Mannheim hat einen 27 Jahre alten Mann unter anderem wegen illegalen Rennens, Gefährdung des Straßenverkehrs und Betrug zu einer Gefängnisstrafe von zwei Jahren verurteilt. Außerdem soll dem gelernten Versicherungskaufmann seine bereits eingezogene Fahrerlaubnis für weitere zwei Jahre verwehrt bleiben, wie die Vorsitzende Richterin am Donnerstag sagte. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass der Autofahrer in mehreren Fällen mit seinem Wagen Unfälle in Mannheim provoziert hat, die vermeidbar gewesen wären.
Mannheim.

Dies, so die Vorsitzende Richterin Heike Langen-Brand habe er getan, um bei der jeweils gegnerischen Haftpflichtversicherung Geld abzukassieren. Dabei habe er Fahrfehler anderer Verkehrsteilnehmer ausgenutzt, um die Unfälle bewusst herbeizuführen. Der Angeklagte hatte die Vorwürfe während der Verhandlung bestritten. Es habe keinen Vorsatz gegeben. Sein Rechtsanwalt, Eric Schriddels, hatte daher für einen Freispruch plädiert, während Staatsanwältin Anna Herting-Vogel eine Haftstrafe von zwei Jahren und acht Monaten gefordert hatte.

In der Urteilsbegründung hob die Richterin auch die gefährliche Fahrweise des Angeklagten bei einem Unfall unweit des Mannheimer Wasserturms hervor. Bei dem Crash im Juni 2019 war er mit dem Wagen eines Freundes von der Straße abgekommen und in eine Personengruppe gerast. Bei der Kollision wurde zwei Menschen verletzt. Das habe der Autofahrer aus Angeberei «billigend in Kauf genommen», zumal er gewusst habe, dass es an der Kraftfahrzeugtechnik des Wagens einen Defekt gab. Der Angeklagte hatte während des Urteilspruchs mehrfach den Kopf geschüttelt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Der Angeklagte will in Berufung gehen, wie er der dpa sagte.

Amtsgericht Mannheim