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Nach wochenlanger Dürre
Angst vor den Flammen - Neue Waldbrände in Griechenland

Waldbrand in Griechenland
Nach wochenlanger Dürre sind in Griechenland zahlreiche Waldbrände ausgebrochen. Foto: Yorgos Karahalis/AP
Mitten in der Urlaubssaison brennt es wieder in Griechenland, seit Tagen brechen neue Feuer aus. Augenzeugen berichten aus Athens Vororten von Asche, die wie Schneeflocken niedergeht.

Athen (dpa) - In Griechenland und auf der Mittelmeerinsel Zypern halten Brände die Menschen seit Tagen in Atem. Nach wochenlanger Dürre und bei starken Winden sind den dritten Tag in Folge zahlreiche Waldbrände ausgebrochen.

Am schlimmsten sei die Lage auf der Insel Euböa und in der Region um die Stadt Theben nördlich der griechischen Hauptstadt Athen, teilte die Feuerwehr mit. Auf Euböa brennt ein riesiger dicht bewaldeter Pinienwald.

«Auf Euböa haben wir Flammen, die 20 bis 30 Meter hoch sind», sagte der Sprecher der Feuerwehr, Vasileios Vathrakogiannis, im Rundfunk. Ein Dorf nahe der Ortschaft Psachna musste evakuiert werden. «Wir haben bislang keine Opfer oder Verletzte», fügte der Sprecher hinzu. Wegen der starken Rauchbildung könnten Löschflugzeuge nur begrenzt eingesetzt werden, hieß es.

Brände gab es auch auf der Touristeninsel Thassos sowie in Westgriechenland. Diese konnten aber am Nachmittag gelöscht werden. Auch auf Zypern tobte in der Nacht zum Dienstag ein Brand im Norden der bei Touristen beliebten Hafenstadt Limassol. Am Wochenende hatte ein Großbrand weite Teile der Touristeninsel Elafonissos verwüstet. Auch nahe der historischen Stadt Theben kämpften Feuerwehrleute und freiwillige Helfer gegen die Flammen.

Die Auswirkungen der Brände spürten auch die Einwohner der griechischen Hauptstadt und anderer Städte im Süden Griechenlands: Die Winde trieben Rauchschwaden bis in das etwa 90 Kilometer von Euböa und Theben entfernte Athen. Beißender Geruch verbrannten Holzes machte den Menschen zu schaffen. In einigen Vororten ging «Asche wie Schneeflocken nieder», sagten Augenzeugen im Rundfunk.

Ärzte rieten älteren Menschen und Einwohnern, die unter Atemwegsproblemen leiden, zu Hause zu bleiben. Besser war am Dienstag die Lage auf der Mittelmeerinsel Zypern. Dort konnten nach Angaben der Regierung die Flammen im Gebiet nördlich der Hafenstadt Limassol unter Kontrolle gebracht werden.

Die Angst vor den Flammen sitzt tief in der Seele der Menschen: Im Juni 2018 waren bei schweren Waldbränden, die in ein dicht bewohntes Feriengebiet nahe Athen eindrangen, mehr als 100 Menschen ums Leben gekommen.