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Präventionsmaßnahmen ausweiten
Bauern und Landkreise fordern stärkere Schweinepest-Vorsorge

Hinweisschild Schweinepest
Warnaushänge auf dem Parkplatz Bansower Forst an der A19. Foto: Bernd Wüstneck
Noch ist die Afrikanische Schweinepest nicht da. Doch die Angst geht schon um. Die Bundesregierung holt Länder und Wirtschaft an einen Tisch. Besonders die Bauern plädieren für massive Vorsichtsmaßnahmen.

Berlin (dpa) - Der Bauernverband und der Landkreistag fordern eine deutlich stärkere Vorsorge gegen die Afrikanische Schweinepest.

«Es ist zwingend notwendig, die Präventionsmaßnahmen massiv auszuweiten, um die dramatischen Auswirkungen eines Seuchenausbruchs und eine Einschleppung nach Deutschland zu verhindern», heißt es in einem gemeinsamen Positionspapier, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Am Montag will sich Bundesagrarminister Christian Schmidt (CSU) unter anderem mit Vertretern der Länder und der betroffenen Branchen zu einer «nationalen Präventionskonferenz» treffen.

Wie bereits an den Autobahnen müsse es auch an allen Parkplätzen und Raststätten von Bundes- und Landesstraßen «ausreichend standsichere und vor Wildtieren und Vögeln verschlossene Müllbehälter» geben, heißt es in dem Papier von Bauernverband und Landkreistag. Nötig seien «risikobasierte Kontrollen auf Lebensmitteleinfuhren» an den Grenzkontrollstellen von Flughäfen, Bahnhöfen und Häfen sowie für Pkw-Reisende. Hintergrund ist, dass der in Osteuropa auftretende Erreger durch dort gekaufte Wurstwaren eingeschleppt werden könnte - wenn etwa Wildschweine weggeworfene Lebensmittelreste fressen.

In der vergangenen Woche hatte das Kabinett stärkere Schutzvorkehrungen beschlossen. Die für Menschen ungefährliche Erkrankung verläuft bei Haus- und Wildschweinen fast immer tödlich. Einen Impfstoff gibt es nicht.

Bauernverband und Landkreistag mahnen nun auch weitere Jagd-Erleichterungen zur Reduzierung des Wildschweinbestands und zusätzliche Warnhinweise für Reisende an. Schweinehalter befürchten bei einem Seuchen-Ausbruch in Deutschland schwere Einbußen. Ohne dass ein einziges Hausschwein erkrankt sei, hätte schon der erste Fall bei Wildschweinen erhebliche Konsequenzen, warnen Bauernverband und Landkreistag - etwa Einfuhrsperren wichtiger Zielländer für Exporte.