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Warnstufe 4 von 5
Behörden warnen Menschen rund um philippinischen Vulkan

In Sicherheit bringen
Etwa 45.000 Menschen haben sich bereits in Sicherheit gebracht. Der Vulkan spuckt weiter Asche. Foto: Aaron Favila/AP/dpa
Ascheregen
Eine Familie fährt in der Provinz Cavite auf einem Motorrad durch eine Aschewolke. Foto: Aaron Favila/AP/dpa
Ascheschicht
Eine Straße auf der philippinischen Hauptinsel Luzon ist von Asche bedeckt. Foto: Rouelle Umali/XinHua/dpa
Wenig Durchblick
Die Vulkanasche hat sich auf ein Auto gelegt. Foto: Aaron Favila/AP/dpa
Militär im Einsatz
Ein Mädchen aus der Stadt Batangas wartet gemeinsam mit anderen Bewohnern auf ein Militärfahrzeug, das sie zu einem Evakuierungszentrum bringen soll. Foto: Gerrard Carreon/AP/dpa
Evakuierung
Eine ältere Anwohnerin steigt auf ein Militärfahrzeug. Foto: Rouelle Umali/XinHua/dpa
Aufräumarbeiten
Bewohner versuchen, Dächer in der Provinz Batangas von Vulkanasche zu befreien. Foto: Aaron Favila/AP/dpa
Panorama
Zwei Männer beobachten den Vulkan von einer Nachbarinsel aus. Foto: Aaron Favila/AP/dpa
Innerhalb von Stunden oder Tagen ist ein «gefährlicher, explosiver Ausbruch» möglich: Rund um einen Vulkan in der Nähe von Manila herrscht weiter Alarmstimmung. In der Region leben Hunderttausende Menschen.

Manila (dpa) - Auf den Philippinen haben die Behörden die Menschen davor gewarnt, in ihre Häuser in der Nähe des gefährlich aktiven Vulkans Taal zurückzukehren. Der Vulkan südlich von Manila spuckte auch am Dienstag Lava und Asche.

Es galt weiter die Warnstufe 4 von 5. Das seismologische Institut Phivolcs hatte erklärt, innerhalb von Stunden oder Tagen sei ein «gefährlicher, explosiver Ausbruch» möglich.

Etwa 45.000 Menschen hatten sich in Sicherheit gebracht. Innerhalb eines Radius von 14 Kilometern um den Vulkan leben aber nach UN-Schätzungen fast 460.000 Menschen.

Phivolcs-Chef Renato Solidum warnte davor, diese Zone zu betreten. Bedrohlich könnte eine Mischung aus heißer Asche, Lava und Gas werden, wenn diese vom Krater aus über den dortigen See auf die Städte zurollt. «Die Bewohner dürfen noch nicht zurückkehren, die Gefahr ist immer noch da», sagte Solidum. Auch Erdrutsche sind demnach möglich.

Phivolcs-Expertin Maria Antonia Bornas hält es für denkbar, dass bei einem stärkeren Ausbruch auch Gebiete außerhalb des 14-Kilometer-Radius betroffen sind. Eine explosive Eruption könnte demnach auch Teile des Vulkans in den See stürzen lassen, was einen tödlichen Tsunami zur Folge hätte.

Seit Sonntag wurden laut Philvolcs mehr als 260 vulkanische Beben registriert. Nach Angaben der Gesundheitsbehörde kamen mindestens sechs Menschen ins Krankenhaus, weil sie Asche eingeatmet hatten.

Der Taal liegt auf der philippinischen Hauptinsel Luzon etwa 66 Kilometer südlich von Manila in der Provinz Batangas. Er ist ein beliebtes Ziel von Touristen, vor allem wegen des im Vulkankessel gelegenen Sees samt Insel.

Der Vulkan ist derzeit so gefährlich aktiv wie seit 40 Jahren nicht. Am Flughafen von Manila war wegen des Ascheregens der Betrieb zeitweise eingestellt worden. Mehr als 500 Flüge fielen aus. Nutztiere verendeten, auch Pflanzen wurden zerstört. Die Asche zog legte sich über Straßen, Häuser und Autos.

Die Wolke aus dem Vulkan reichte in den vergangenen Tagen bis zu 15 Kilometer in die Höhe. Einige Behörden, Hotels, Restaurants und Geschäfte in der Gegend schlossen. Auch Touristen brachten sich in Sicherheit. Auf Bildern war zu sehen, wie Blitze die Vulkanwolke durchzogen. Der Sender CNN berichtete derweil über eine ungewöhnliche Hochzeit: Ein Paar heiratete in einem Garten, im Hintergrund war die Wolke aus dem Vulkan zu sehen.

Der Taal ist nach dem Mayon der zweitaktivste Vulkan des südostasiatischen Inselstaates. Laut dem philippinischen Institut Phivolcs ist er seit dem Jahr 1572 insgesamt 33 Mal ausgebrochen. Der bislang letzte große Ausbruch war 1977, der verheerendste 1911 - damals starben mehr als 1300 Menschen.

Der Inselstaat mit rund 100 Millionen Einwohnern liegt auf dem Pazifischen Feuerring - der geologisch aktivsten Zone der Erde mit mehr als 450 Vulkanen.

Phivolcs-Mitteilung

CNN-Bericht über Hochzeit vor Vulkan-Kulisse