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Covid-19-Erkrankung
Britischer Premier Johnson hat Intensivstation verlassen

St. Thomas's Hospital
Ein Mann mit Mundschutz vor dem St. Thomas's Hospital in London. Foto: Dominic Lipinski/PA Wire/dpa
Boris Johnson
Selbst hatte sich Boris Johnson zuletzt per Video gemeldet - noch aus der Quarantäne in der Downing Street. Foto: Boris Johnson/TWITTER/@BorisJohnson/dpa
Dominic Raab
Der britische Außenminister Dominic Raab. Foto: Aaron Chown/PA Wire/dpa
Großbritannien atmet auf: Nach Tagen des Bangens scheint es dem britischen Premier Johnson tatsächlich besser zu gehen. Er sei «extrem guter Dinge» teilte der Regierungssitz Downing Street mit.

London (dpa) - Der britische Premierminister Boris Johnson muss wegen seiner Covid-19-Erkrankung nicht mehr auf der Intensivstation behandelt werden. Er sei auf eine normale Station verlegt worden, teilte eine Regierungssprecherin auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit.

Johnson sei «extrem guter Dinge» hieß es in einer Mitteilung. Er sei nun in der frühen Phase seiner Genesung und werde weiterhin genau beobachtet.

Der 55 Jahre alte Premierminister war am Sonntag ins St. Thomas' Hospital in London gebracht worden, nachdem die Symptome seiner Covid-19-Erkrankung nach eineinhalb Wochen noch nicht abgeklungen waren. Am Montag verschlechterte sich sein Zustand derart, dass er auf die Intensivstation verlegt werden musste.

Wann Johnson die Regierungsgeschäfte wieder übernehmen kann, war zunächst unklar. Britische Medien rechneten damit, dass es Wochen dauern könnte. Vertreten wird Johnson solange von Außenminister Dominic Raab.

US-Präsident Donald Trump, der sich in vergangenen Tagen mehrfach besorgt angesichts des Zustands von Johnson gezeigt hatte, verbreitete die Nachricht umgehend auf Twitter. «Großartige Neuigkeiten», schrieb er auf Twitter und fügte hinzu: «Gute Besserung Boris!!!»

Der Höhepunkt der Coronavirus-Pandemie ist in Großbritannien nach Ansicht von Experten noch nicht erreicht. Bis Mittwochabend wurden der Regierung zufolge 881 neue Todesfälle verzeichnet. Insgesamt stieg die Zahl der Toten damit auf knapp 8000. Nicht eingerechnet sind dabei bislang die Sterbefälle in Pflegeheimen. Die Zahl der positiv getesteten Personen in Großbritannien stieg auf 65.077.

Hoffnungen auf eine baldige Lockerung der Ausgangsbeschränkungen in dem Land erteilte Raab am Donnerstag eine Absage. «Wir sind noch nicht am Ende - wir müssen durchhalten», sagte der konservative Politiker. Johnson hatte am 23. März unter anderem alle Läden, die nicht der Grundversorgung dienen, schließen lassen.

Sportliche Aktivitäten sind nur noch einmal am Tag und nur allein oder gemeinsam mit Mitgliedern desselben Haushalts erlaubt. Eigentlich hätten die Maßnahmen am Ostermontag überprüft werden sollen. Doch damit sei nun frühestens Ende kommender Woche zu rechnen, so Raab.

Es wird befürchtet, dass viele Briten bei schönem Wetter über die Osterfeiertage gegen die Beschränkungen verstoßen werden. Unter anderem in den Londoner Parkanlagen gab es immer wieder Ärger, weil die Menschen nicht genug Abstand zueinander hielten.

Allein im Großraum Manchester registrierte die Polizei innerhalb von nur vier Tagen bis Dienstag mehr als 1000 Verstöße gegen die Ausgangsbeschränkungen. Darunter waren 494 Partys in Wohnungen und Häusern und 166 Straßenfeste, wie die Greater Manchester Police am Donnerstag mitteilte.

Pressekonferenz der britischen Regierung

Mitteilung der Greater Manchester Police