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Sechs Wochen nach Katastrophe
Dammbruch in Brasilien: TÜV Süd prüft mögliche Versäumnisse

Katastrophe in Brasilien
Eine Luftaufnahme zeigt die Schlammlawine nach dem Dammbruch bei der Gemeinde Brumadinho. Foto: Bruno Correia/Agencia Nitro
München (dpa) - Sechs Wochen nach dem verheerenden Dammbruch in Brasilien mit mehr als 180 Toten prüft der TÜV Süd mögliche Versäumnisse bei dem Unglück und schließt Konsequenzen nicht aus.

«Mit Unterstützung eigener und externer Experten untersucht die TÜV Süd AG ihre internen Prozesse sowie mögliche Ursachen für den tragischen Dammbruch in Brumadinho, Brasilien», teilte eine vom Unternehmen beauftragte Sprecherin auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit.

Der Dienstleister aus München hatte den Damm an einer Eisenerzmine im Bundesstaat Minas Gerais im Südosten des südamerikanischen Landes im vergangenen Jahr zwei Mal geprüft. Mindestens ein TÜV-Ingenieur soll Zweifel an der Stabilität des Damms angemeldet haben, wie schon früher bekanntgeworden war. Der Damm war am 25. Januar gebrochen und hatte eine Schlammlawine ausgelöst, die mindestens 186 Menschen tötete. Rund 120 Menschen gelten noch immer als vermisst.

Nach einem Bericht von «Spiegel online» wirft ein brasilianischer Staatsanwalt dem deutschen Dienstleister Versäumnisse bei der Prüfung des Damms vor. «Sollten die Untersuchungen ein Fehlverhalten von TÜV-Süd-Mitarbeitern zeigen, wird die TÜV-Süd-AG die notwendigen Konsequenzen ziehen», hieß es nun in der schriftlichen Stellungnahme.