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French Open
«Giganten-Duell» in Paris: Federer vs. Nadal

Roger Federer
Roger Federer fordert Rafael Nadal heraus. Foto: Jean-Francois Badias/AP
Rafael Nadal
Rafael Nadal hat bisher elf Mal die French Open gewonnen. Foto: Michel Euler/AP
38 Mal schon standen sich Roger Federer und Rafael Nadal gegenüber. Im Halbfinale der French Open erlebt der Tennis-Klassiker eine Renaissance. Das bislang letzte Duell ist bereits zwei Jahre her.

Paris (dpa) - «Giganten-Duell», «Treffen der Legenden» oder einfach nur «Clásico» - der ewige Klassiker zwischen Roger Federer und Rafael Nadal im Halbfinale der French Open elektrisiert Paris.

Zum 39. Mal werden sich die beiden prägendsten Figuren in über einem Jahrzehnt Tennis-Geschichte gegenüberstehen. Mit all den Superlativen, Rekorden oder Serien ließen sich Bücher füllen. Ausführlich und detailliert kommentierten auch der 37 Jahre alte Schweizer und der 33 Jahre alte Spanier ihr für Freitag angesetztes Sandplatz-Rendezvous.

Doch eigentlich brauchte es nur ganz wenige Worte, um die Dimension dieses Duells zu erfassen. «Dass es jetzt gegen Roger geht, ist etwas ganz Besonderes. Wir haben die wichtigsten Momente unserer Karriere gemeinsam auf dem Platz verbracht», sagte Nadal. «Einer der Gründe, wieder auf Sand zu spielen, war es, eine Chance zu haben, gegen Rafa zu spielen. Jetzt kriege ich das Match», sagte Federer.

Vor 15 Jahren standen sich die beiden erstmals auf einem Tennisplatz gegenüber. 2004 gewann Nadal beim Masters-Series-Turnier in Miami glatt in zwei Sätzen. Von diesem Tag an entwickelte sich eine faszinierende Rivalität im Stile Becker/Sampras oder Borg/McEnroe.

«Nun Giganten-Duell mit Nadal», schrieb das Schweizer Boulevardblatt «Blick». Für die französische Sportzeitung «L'Équipe» ist das Wiedersehen schlicht das «Treffen der Legenden», die spanische «AS» titelte groß auf Seite eins: «Es kommt zum Clásico!»

38 Mal schon schlugen sich Federer und Nadal die gelben Filzkugeln um die Ohren, 38 Mal schon gaben sie sich respektvoll die Hand am Netz. Das wohl beste und aufregendste Match der Vergangenheit erlebten die Zuschauer am 6. Juli 2008 in Wimbledon, als Nadal schon fast im Dunklen nach 4:48 Stunden mit 6:4, 6:4, 6:7 (5:7), 6:7 (8:10), 9:7 siegte.

Es war einer von 23 Siegen Nadals. Dass im Jahr 2019 dessen Name zu diesem Zeitpunkt des Turniers noch im Tableau zu finden sein würde, überrascht nicht. Elfmal hat der Linkshänder aus Mallorca die French Open gewonnen, kein anderer hat häufiger auf der roten Asche am Bois de Boulogne triumphiert. Nadal ist Titelanwärter Nummer eins.

Federers Vorstoß bis ins Halbfinale hingegen war nicht zu erwarten. Seit seinem Viertelfinal-Aus gegen seinen Landsmann Stan Wawrinka (den er am Dienstag in vier Sätzen bezwang) vor vier Jahren hat Federer der Stadt an der Seine keinen Besuch mehr abgestattet. 2016 musste er absagen, 2017 und 2018 ließ er die kräftezehrende Sandplatz-Saison komplett aus.

Nach Paris ist Federer in diesem Jahr nicht nur ohne seine Familie gereist, sondern auch mit Ungewissheit über seine Verfassung und sein Leistungsvermögen auf dem langsamsten aller Spielbeläge. «Ich bin total happy und sehr zufrieden. Bis jetzt ist es ideal verlaufen», sagte Federer, der gegen Wawrinka erstmals einen Satz abgab.

Natürlich weiß Federer aber auch, wer am Freitag Favorit ist. Noch nie hat er bei den French Open gegen Nadal gewonnen, sein letzter Sieg auf Sand gelang ihm 2009 in Madrid. Als Federer in jenem Jahr zum ersten und bislang einzigen Mal in Roland Garros den Titel holte, war Nadal im Achtelfinale am späteren Endspiel-Teilnehmer Robin Söderling aus Schweden gescheitert - es war nur eine von zwei Niederlagen, die Nadal jemals bei den French Open hinnehmen musste.

Zuletzt standen sich die beiden Rivalen 2017 im Finale von Shanghai gegenüber, Federer gewann auf dem Hartplatz. «Gegen jeden Spieler gibt eine Chance», sagte Federer und fügte fast schon philosophisch hinzu: «Jedes Match muss gespielt werden, bevor es entschieden wird.»

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