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20 Tote
Horrorunfall mit Stretch-Limousine bei New York

17 Freunde fahren in einer überlangen Limousine zu einer Geburtstagsparty, als es furchtbar kracht. Alle 17 kommen ums Leben, auch der Fahrer und zwei Fußgänger sterben bei dem Unfall nördlich von New York. Wie konnte es zu dem verheerenden Unglück kommen?

New York (dpa) - Es sollte eine vergnügliche Fahrt in einer weißen Stretch-Limousine zu einer Geburtstagsparty sein. Doch für 17 Freunde endet der Ausflug bei Schoharie im US-Bundesstaat New York tödlich.

Alle 18 Insassen der überlangen Limousine sterben - einschließlich des Fahrers. Auch zwei Fußgänger am Unfallort werden tödlich verletzt.

20 Todesopfer - nach offiziellen Angaben ist dies der folgenschwerste Verkehrsunfall in den USA seit neun Jahren. Die Ermittler stellen nun auch grundsätzliche Fragen.

Der Unfall ereignete sich am Samstag, am frühen Nachmittag (Ortszeit) - in dem Ausflugsort etwa 270 Kilometer nördlich der US-Metropole New York. Nach Polizeiangaben überfuhr die Limousine eine Straßenkreuzung und prallte auf einem Parkplatz auf ein abgestelltes, leeres Auto. Dort wurden auch die beiden Fußgänger tödlich verletzt. Auf Fotos ist der völlig demolierte Unfallwagen in einem Graben zu sehen, neben tiefen Fahrspuren im Schlamm liegt ein abgerissener Reifen.

Die Polizei bestätigte am Sonntagnachmittag (Ortszeit) die Zahl von insgesamt 20 Toten. Bei allen Opfern handele es sich um Erwachsene, sagte Christopher Fiore von der New York State Police. Nähere Angaben zur möglichen Unfallursache und zur Identität der Opfer machte die Polizei zunächst nicht. Es war noch unklar, ob der Fahrer zu schnell fuhr oder ob etwa die Bremsen nicht funktionierten.

Auch auf viele andere Fragen gab es zunächst keine Antworten. Über den Fahrer der Limousine wurde noch nichts bekannt. Er habe einen Sicherheitsgurt tragen müssen, doch für die Passagiere auf den Rücksitzen sei das nicht Pflicht gewesen, sagte Fiore.

Ermittler untersuchen nun, wie es zu dem verheerenden Unfall kommen konnte. Robert Sumwalt von der Verkehrsbehörde NTSB sagte, alle denkbaren Faktoren würden betrachtet: das Fahrzeug, der Fahrer, das Limousinen-Unternehmen, die Straßenbedingungen und die Lage rund um die Kreuzung. «Das muss ein Weckruf für uns sein», sagte Sumwalt am Montag. «Wir wollen uns auch anschauen, ob die Vorgaben für Limousinen ausreichend sind.»

Sumwalt betonte: «Das ist der tödlichste Verkehrsunfall in unserem Land seit langer, langer Zeit.» Genauer gesagt: seit Februar 2009. Damals war eine Passagiermaschine beim Landeanflug auf den Flughafen in Buffalo, ebenfalls im US-Staat New York, in ein Haus gestürzt. Alle 49 Menschen an Bord und ein Mann am Boden kamen damals ums Leben.

Bei dem Unfall in Schoharie saßen lauter junge Leute Anfang 30 in der Limousine - darunter vier Schwestern, zum Teil junge Eltern, voller Pläne für ihr weiteres Leben. Ihre frisch verheiratete Nichte Erin und deren Mann Shane seien unter den Toten, sagte Valerie Abeling dem US-Sender CNN. In einer Brauerei in Cooperstown wollten sie den 30. Geburtstag einer Freundin feiern. «Es ist eine schreckliche Tragödie», sagte Abeling. «Uns fehlen die Worte, um unsere Gefühle zu beschreiben.»

Barbara Douglas sagte mehreren US-Medien, ihre vier Nichten seien bei dem Crash ums Leben gekommen. «Sie waren schlau, sie waren hübsch, sie waren lebenslustig», erzählte Douglas unter Tränen. «Sie haben ihr Leben in vollen Zügen genossen.»

Der Unfall passierte vor einem Café, zu dem auch ein Laden gehört. Die Betreiber des Apple Barrel Country Store schrieben auf ihrer Facebook-Seite, es sei vor ihrem Geschäft zu einem schrecklichen Unfall gekommen. Die Limousine sei eine abfallende Straße zu schnell hinuntergefahren. Die Kunden seien nahe dem Parkplatz getroffen worden, sagte Managerin Jessica Kirby der «New York Times». Dies sei eine gefährliche Kreuzung, an der häufiger Unfälle passierten.

Der plötzliche Tod so vieler Menschen in einer Ortschaft mit 3000 Einwohnern sei «völlig unfassbar», so Alan Tavenner, der Stadtvorsitzende von Schoharie. Auch der New Yorker Gouverneur Andrew Cuomo äußerte sich bestürzt: «Es bricht mir das Herz, wenn ich an die 20 Leute denke, die ihr Leben in diesem schrecklichen Unfall verloren haben.»

Mitteilung der New York State Police zu dem Unfall

New York Times

Erklärung von Gouverneur Cuomo