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Zorn über Schlägertrupps
Hunderte Hongkonger protestieren am Airport gegen Regierung

Proteste in Hongkong
Gegen diese Übergriffe vom vergangenen Wochenende will die Protestbewegung in Hongkong demonstrieren: Männer in weißen Hemden, bewaffnet mit Metallstangen und Holzknüppeln, greifen regierungskritische Demonstranten an. Foto: Apple Daily/AP
Proteste in Hongkong
Männer in weißen T-Shirts mit Eisenstangen und Stöcken: 45 Menschen wurden am vergangenmen Wochenende bei Angriffen von Schlägertrupps zum Teil schwer verletzt. Foto: Apple Daily/AP
Wehrhaft
Demonstranten wappnen sich mit Straßenschildern, Koffern und Mülleimerdeckeln gegen die Schlagstöcke der Hongkonger Polizisten. Foto: Bobby Yip/AP
Demonstration in Hongkong
Tränengaskanister landen inmitten von Demonstranten. In Hongkong wollen wieder Hunderttausende auf die Straße gehen. Foto: Geovien So/SOPA Images via ZUMA Wire
Sicherheitsvorkehrungen
Polizisten befestigen Barrikaden vor dem Polizeipräsidium von Hingkong. Foto: Bobby Yip/AP
Demonstration in Hongkong
Hongkong kommt nicht zur Ruhe: Seit Wochen gehen regierungskritische Demonstranten auf die Straße. Foto: Vincent Yu/AP
Polizeipräsenz
Polizisten bewachen ein chinesisches Regierungsgebäude. Foto: Bobby Yip/AP
Tränengas-Opfer
Sanitäter helfen einem von Tränengas getroffenen Demonstranten. Foto: Bobby Yip/AP
Konfrontation
Polizisten feuern bei den Massenprotesten in Hongkong mit Tränengas auf die Demonstranten. Foto: Lo Kwanho/HK01
In der chinesischen Sonderverwaltungszone steht das nächste Wochenende mit Protesten bevor. Aus Angst vor Ausschreitungen hat die Polizei einen Marsch verboten - viele Hongkonger wollen dennoch auf die Straße gehen.

Hongkong (dpa) - In ihrer jüngsten Aktion gegen die Regierung haben Hunderte Hongkonger am internationalen Flughafen demonstriert. Die Demonstranten versammelten sich in der Abflughalle, wo sich viele von ihnen friedlich auf den Boden setzten oder den Reisenden ihre Protestschilder entgegenstreckten.

Trotz eines Polizeiverbots will die Protestbewegung auch am Samstag wieder auf die Straße gehen. Der Marsch soll im Hongkonger Stadtteil Yuen Long starten, wo am vergangenen Wochenende regierungskritische Demonstranten nach einem Protest auf dem Heimweg von Schlägertrupps angegriffen wurden.

Auf Videoaufnahmen waren Männer in weißen T-Shirts zu sehen, die vor allem am Bahnhof von Yuen Long und in Zügen mit Eisenstangen und Stöcken auf Demonstranten einschlugen. 45 Menschen wurden bei den Angriffen zum Teil schwer verletzt.

Protestler, die bezahlte Banden aus der Umgebung für die Angriffe verantwortlich machten, werfen der Polizei vor, sie nicht geschützt zu haben.

Hongkongs Polizeibehörde untersagte den für Samstag geplanten Marsch mit der Begründung, dass es zu gewaltsamen Ausschreitungen kommen könnte. In sozialen Netzwerken riefen Protestler dennoch dazu auf, nach Yuen Long zu kommen.

In Hongkong kommt es seit Wochen immer wieder zu Protestmärschen mit Hunderttausenden Teilnehmern. Auslöser für die Demonstrationen war ein umstrittener Gesetzentwurf zur Auslieferung beschuldigter Personen an China.

Regierungschefin Carrie Lam hat das Gesetz mittlerweile zwar «für tot» erklärt. Allerdings ging sie nicht auf die Forderung der Demonstranten ein, den Gesetzentwurf formell zurückzuziehen. Auch richteten sich Proteste gegen die Polizei, die gegen Demonstranten zum Teil mit Gummigeschossen, Knüppeln und Tränengas vorgegangen war.

Die frühere britische Kronkolonie wird seit der Rückgabe 1997 an China nach dem Grundsatz «ein Land, zwei Systeme» als eigenes Territorium autonom regiert. Anders als die Menschen in der Volksrepublik genießen die Hongkonger nach dem Grundgesetz für die chinesische Sonderverwaltungsregion das Recht auf freie Meinungsäußerung sowie Presse- und Versammlungsfreiheit. Viele der sieben Millionen Hongkonger befürchten zunehmend, dass ihre Freiheiten beschnitten werden könnten.