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Drohende Umweltkatastrophe
Kein zweites Leck in Abwasserbecken in Florida

Drohende Umweltkatastrophe in Florida
Blick auf ein Reservoir in der Nähe der alten Piney Point Phosphat Mine. Foto: Tiffany Tompkins/The Bradenton Herald/AP/dpa
Durch das Abwasserbecken eines ehemaligen Düngemittelwerks in Florida zieht sich ein Riss - eine Flutwelle droht. Jetzt geben die Behörden leichte Entwarnung: Weitere Schäden seien nicht entdeckt worden.

Tampa (dpa) - Die Umweltbehörde des US-Bundesstaats Florida hat kein zweites Leck im Abwasserbecken eines früheren Phosphat- und Düngemittelwerks entdeckt. Entsprechende Berichte hätten sich nach einer Prüfung durch Experten nicht bestätigt, teilte das Amt mit.

Rund 1,1 Milliarden Liter mit Phosphor und Stickstoff belastete Abwässer befänden sich noch im Becken im Gebiet von Piney Point südlich der Stadt Tampa, sagte der Verwaltungschef des betroffenen Bezirks Manatee, Scott Hopes. Im Falle eines totalen Bruchs der Beckenwand hatte er am Sonntag vor einer bis zu sechs Meter hohen Flutwelle gewarnt. Floridas Gouverneur Ron DeSantis hatte für den betroffenen Bezirk den Notstand ausgerufen.

Mithilfe von zusätzlichen Pumpen, die am Montag in Betrieb genommen wurden, sollten die Kapazitäten deutlich erhöht werden: Statt rund 132,5 Millionen Liter pro Tag könnten bis zu 378,5 Millionen Liter abgepumpt werden, sagte Hopes weiter. Rund 300 Häuser in der Umgebung wurden bereits am Wochenende evakuiert, die Bewohner durften Medienberichten zufolge auch am Montag zunächst nicht zurückkehren. Etwa 350 Häftlinge eines nahe gelegenen Gefängnisses seien in die oberen Stockwerke verlegt worden, berichteten örtliche Medien.

Das Abwasser in dem Becken habe zwar einen höheren Gehalt an Phosphor und Stickstoff, es sei aber weder giftig noch radioaktiv, teilte Floridas Umweltbehörde mit. Allerdings könne dies zu einer erhöhten Algenbildung und somit zu Fischsterben führen.

Die Befürchtung sei zudem, dass ein Kollaps dieses Reservoirs andere Becken mit gefährlicheren Rückständen in dem Areal in Mitleidenschaft ziehen könnte. Der Riss in dem etwa 33 Hektar großen und acht Meter tiefen Becken war bereits vergangene Woche festgestellt worden.

© dpa-infocom, dpa:210406-99-100383/4